Pflanzen

Dactylorhiza | Enzian | Epipactis | Liliaceae | Primula | Ranunculaceae | Orchideen | Ophrys | Orchis



Anemophilie,
Pflanzen mit Windbestäubung

Die Windbe­stäubung findet überwiegt bei den Waldbaum­arten, aber auch bei Gräsern (alle Getreidearten), aber auch bei Asteraceaen wie Beifuß statt. Alle heimischen Gymno­spermen und viele Angiospermen (Alnus, Betulus, Carpinus, Castanea, Corylus, Fagus, Fraxinus, Populus, Quercus, Ulmus) sind Wind­bestäuber. Wind­bestäubte Blüten haben weder Duft­stoffe noch einen Schau­apparat, wie Blüten­blätter und sie blühen vor dem Blatt­aus­trieb. Die herum­fliegen­den Pollen sind auch für den soge­nannten Heu­schnupfen »verant­wort­lich«.
 

Pinus nigra, ARNOLD
Schwarzkiefer

Kiefer Kiefernblüten, männlich
Kiefernsporen
Kiefernpollen
Kiefernpollen
Kiefer weiblich Kiefer weiblich
Kiefernblüten, weiblich.

Kiefern, zur Familie der Nadel­hölzer, Pinaceae gehörend kommen in vielen Arten und Unterarten in fast allen Klimazonen auf der nördlichen Halbkugel vor. Sie wachsen von der Ebene bis zur Baum­grenze. Der Blüten­staub (Pollen) der männliche Blüten (links), vom Winde ver­weht wird im Volks­mund als »Schwefelregen« bezeichnet und beun­ruhigt heut­zutage viele Menschen. Bei den Umwelt­ämtern gehen zur Blüte­zeit der Nadel­hölzer viele An­rufe ein, weil sich Menschen sorgen, die Chemische Industrie hätte mal wieder zuge­schlagen. Das zeigt, wie weit sich die Menschen von Natur­vorgängen ent­fernt haben und wie sehr dem technischen Fort­schritt miss­traut wird. REM-Aufnahme von Kiefernpollen, die auf einer Grünen Hohlzunge hafteten.
Rechts die weiblichen Blüten, aus denen später die Zapfen mit den Samen darin ent­wickelt werden.
 

Stipa pennata, LINNÉ 1758
Federgras

Federgras Federgras Das Feder­gras kommt auf trockenen, felsigen und kalk­haltigen Böden vor. In Deutschland steht es auf der Roten Liste, aber auch in den abge­schiedenen Gebieten in der Provence ist es recht selten anzu­treffen. Die Blätter des Feder­grases sind ein­gerollt. So setzt die Pflanze die Ver­dunstung herab. Die feder­artigen Haare am Ende der Samen sind stark feuchtig­keits­anziehend. Haben sie genügend Feuchtig­keit aus der Luft auf­ge­nommen sind sie gestreckt, bei Trocken­heit dagegen korken­zieherartig gedreht.
 

Bothriochloa ischaemum, LINNÉ 1758
Bartgras

Bartgras Das Bart­gras kommt auf trockenen, felsigen und kalk­haltigen Böden vor. Den Namen hat es wegen des »bärtigen« Anhängsel an den Samen. Aus den Wurzeln des ähnlichen Goldbartgrases knüpft man in Italien die Wurzelbürsten.
 

Briza media, LINNÉ 1758
Zittergras

Bartgras
 

Plantaginaceae, Wegerichgewächse

Plantago alpina, LINNÉ 1758
Alpen-Wegerich

Orchidee odernicht Wegerich Ein Beispiel wie man sich leicht in seiner Be­geisterung, aber mit mangelnden Kennt­nissen über Orchideen in die Irre leiten lassen kann. Die charakter­istischen, parallel­nervigen, linearen Blät­ter welche Orchideen als ein­keimblät­trige Pflanzen haben, machten mich auf diese Pflanze au­fmerksam. In der Nach­barschaft von Orchis purpurea, Listra ovata und Ophrys insektifera hoffte ich eine weitere Orchideen­art zu finden. Der frei­ge­legte Stengel zeigte unterhalb der Blatt­rosetten, dass es kein Zwiebel­gewächs ist. Erst Ende Juni brachten es die Blüten an den Tag, dass es sich hierbei um den Alpen-Wegerich, Plantago alpina handelt.
 

Erinus alpinus, LINNÉ 1758
Alpen-Leberbalsam

Erinus alpina Am Col Rousset wuchs aus einer Felsen­spalte der Alpen-Leber­balsam. Früher wurde er zu den Braun­wurz­gewächse / Rachenblütler Scrophulariaceae sortiert.
 

Farne, Flechten, Pilze

Ophioglossum vulgatum, LINNÉ 1758
Natternzunge

Natternzunge Diese Pflanze ist ein Farn!
Die Natternzunge wächst auf nährstoffarmen Böden, ist zwar weit verbreitet, aber doch recht selten. Vor dem sterilen Blatt ist der ährige Sporangienstand zu erkennen. Hier ist er noch nicht voll ent­wickelt. Die Nattern­zunge stand mit vielen anderen Exemplaren im Schatten unter Kiefern in der Nähe von Ophrys insektifera.
 

Botrychium lunaria, LINNÉ 1758
Mondraute

Mondraute Familie: Mondrautengewächse, Ophioglossaceae. Ein in Mittel­europa selten vor­kommender Farn der Gattung Rauten­farne, Botrychium.
 

Landkarten-Flechten

Flechten Die Felsen und Gesteine sind dicht mit An­sammlung verschiedener Flechten überzogen. Die grünen Rhizocarpon-Arten sind die auf­fälligsten. Flechten, Lichenes sind Doppel­organismen aus Algen und Pilzen. Keines nutzt den anderen Orga­nismus aus, beide profitieren von dem Zu­sammen­leben.
Land­karten-Flechten kommen praktisch in allen Lebens­räumen vor. Sie sind aller­dings auf saubere Luft ange­wiesen, sind somit praktisch, wie alle Flechten ein Um­welt­indikator.
Die großblättrigen Flechten (rechts), hier nicht näher bestimmt, sind in allen Klima­zonen anzu­treffen.
Flechten
Flechte, noch nicht benannt.
 

Holzpilz, Ganoderma-Art

Ganoderma In den Ausläufern des Luberon wuchs dieser interessante Pilz, bei dem es sich mit großer Wahr­schein­lich­keit um Ganoderma resinaceum oder einen ganz nahe Ver­wandten handeln dürfte. Der Pilz war hart wie Holz, wie ein Baum­pilz. Er wuchs aber nicht an einem Baum­stamm, sondern am Boden und hatte einen, mittig wachsenden Stiel unter dem Hut von etwa 10 cm Durch­messer. Die Röhren­lamellen waren fein­porig und dunkel­braun. In Asien sind Pilze dieser Familie als Medizin hoch­geschätzt, man sagt ihm gerade­zu wunder­same Wirkungen nach.
 

Morchella esculenta, L. PERS. 1794
Speisemorchel

Morchella esculenta Beim Anblick dieses Pilzes lief mir, in Gedanken an eine leckere Mahl­zeit das Wasser im Munde zusammen. Es wuchsen aber nur diese beiden Exemplare am Ort. Also ließ ich sie stehen, damit sie sich weiter ver­mehren mögen.
 

Dacrymyces chrysospermus, Berk. & M.A.Curtis, 1873
Riesen-Gallertträne

Gallerttraene Die Riesen-Gallert­träne ist auch ein echter Schmarotzer; hier lebt er auf einem Kiefernast. Riesen-Gallert­tränen gehören zu den Schlauch­pilzen.
 

Rosaceae, Rosengewächse

Ribes petraeum, LINNÉ 1758
Felsenjohannisbeere

Ribes petraeum Eine Urahne unserer Garten­pflanze. Der Strauch mit den hübschen Blüten wächst auf basischem Grund. Die Früchte sind reich an Vitamin C.
 

Amelanchier ovalis, MEDIK.
Gemeine Felsenbirne

Felsenbirne An den Felsabhängen, auf steinigen und felsigen Böden wächst dieses Rosengewächs. Die kleinen, blau­schwarzen Früchte sind eßbar und können zu Marmelade verar­beitet werden.
In Gärten findet man sie auch als Zier­sträucher.
 

Geum montanum, LINNÉ 1758
Berg-Nelkenwurz

Berg-Nelkenwurz Berg-Nelkenwurz Berg-Nelkenwurz Berg-Nelken­wurz in der Kinder­stube des Verdons.
 

Alchemilla vulgaris, LINNÉ 1758
Frauenmantel

Alchemilla vulgaris Alchemilla vulgaris Die 30 bis 50 cm hohe Staude kommt überall auf der nördlichen Erd­halb­kugel vor. Sie hat kleine, un­schein­bare, gelb­grüne Blüten. Der Name Alchemilla soll bis auf das Mittel­alter zurückgehen und bedeutet, dass der in den kelch­artigen Blätter ge­sammelte Tau von Alchemisten zur Bereit­ung des Steins der Weisen ver­wendet wurde. Es wurde auch geglaubt, daß Wasch­ungen mit dem Tau Mädchen hübscher machte.
Die Volks­medizin schreibt günstigen Wirk­ungen des Krautes bei Frauen­leiden zu. Medizinisch ver­wendet werden die zur Blüte­zeit gesammel­ten ober­irdischen Pflanzen­teile.
 

Fabaceae, Schmetter­lings­blütler, Hülsenfrüchtler

Ononis rotundifolia, LINNÉ 1758
Rundblättriger Hauhechel

Ononis rotundifolia Ononis rotundifolia Der kleine Strauch mit den hübschen, großen Blüten, ist sehr gut als zur Gruppe der Schmetter­lings­blütler, Fabaceae zu erkennen. Der Name Ononis ist von »onos«, dem griechi­schen Wort für Esel abge­leitet. Dieses ist eine Futter­pflanze für die genügsamen Esel.
Alle Legu­minosen haben an den Wurzeln Knöllchen­bakterien sitzen, die die Pflanze mit Stick­stoff versorgen. Daher können Pflanzen dieser Familie auch auf kargen Böden leben, sind häufig Pionier­pflanzen.
 

Ononis natrix, LINNÉ 1758
Gelber Hauhechel

Gelber Hauhechel Die Gattung des Ononis ist mit rund 70 Arten im Mittel­meer­gebiet ver­breitet. Die Früchte der Fabaceaen sind in Schoten versteckt; Bohnen und Erbsen gehören auch zu dieser Familie.
 

Spartium junceum, LINNÉ 1758
Pfriemenginster

Spartium junceum Spartium junceum Der Pfriemen­ginster ist im Mittel­meerraum so häufig wie bei uns der Besen­ginster. Mit seinen großen, leuchtend gelben Blüten ist er ein echter Frühlings­bote. Ginster gehören auch der Familie der Schmetter­lings­blütler, Fabaceae an. Alle Ginster­arten, besonders die Früchte sind giftig.
 

Vicia sative, LINNÉ 1758
Saatwicke

Vicia sativa Die Saatwicke beginnt mit dem Aufblühen eines Blütenstandes von unten nach oben. Eine Pflanze blüht 11 bis 14 Tage lang. Die einzelne Blüte blüht vormittags um 10 Uhr auf. Über Nacht klappt sich die Fahne, das obere Blüten­blatt herab. Eine Blüte kann sich auch mehrere Tage erneut öffnen, bis eine Befruchtung statt­gefunden hat. Die Blüten werden häufig von Honig­bienen und Hummeln besucht, die haupt­sächlich den Nektar der Saft­drüsen an den Neben­blättern sammeln.
 

Madicago, Schneckenklee

Madicago Madicago Näher kann ich diese kleine, unschein­bare Pflanze, mit den winzigen Blütchen noch nicht bestimmen.
Erst durch die auf­fälligen Schoten wurde ich auf diese Pflanze auf­merksam. Sie gehört zu den Hülsenfrüchtler, Fabaceae. Diese Gattung Madicago, bei der zur Zeit 59 Arten unter­schieden werden, hat ihr Haupt­verbreitungs- und Ent­wicklungs­gebiet im Mittel­meer­raum. Auch inner­halb einer Art können die Frucht­formen ver­schieden aus­sehen.
 

Anthyllis montana, »Rubra«, LINNÉ 1758
Berg-Wundklee

Berg-Wundklee Typischer Gebirgs-Bewohner, der mit seinen Ausläufern die Felsen über­zieht.
 

Pyrolaceae, Winter­grüngewächse

Pyrola minor, LINNÉ 1758
Kleines Wintergrün

Pyrola minor Wächst im Wald, im Schatten der Bäume. Das recht klein­wüchsige Kraut wird aber leicht über­sehen, wenn es sich nicht geraden mit den glocken­förmigen Blütchen schmückt. Es über ganz Europa ver­breitet.
 

Moneses uniflora, LINNÉ 1758
Einblütiges Wintergrün oder Moosauge

Moneses uniflora Ein Winter­grüngewächs, es ist in den Gebirgs­wäldern Nord- und Mittel­europas zu finden. Die eigen­willige An­ordnung des Stempels und der Staub­gefäße machen es unver­kennbar. Es ist sehr selten und steht unter Natur­schutz.
 

Steingarten, Gebirgspflanzen, Bodendecker

Steingarten, Gebirgspflanzen, Bodendecker

Steingarten Steingarten Steingarten Steingarten
Steingarten Taeschelkraut Hauswurz Auf Steinen und in Felsr­itzen wachsen genügsame Pflanzen. Einige haben auf­fallend dicke Blätter als Wasser­speicher, ähnlich der Kakteen.
 

Scrophulariaceae,Braunwurzgewächse / Rachenblütler

Linaria alpina, LINNÉ 1758
Alpenleinkraut

Linaria alpina Linaria alpina Am Oberlauf des Verdon, im Schotter­bett des Über­schwemmungs­bereiches wuchs dieses zarte Pflänz­chen. Das Alpen­lein­kraut gehört zur Familie der Rachen­blütler, Scrophulariaceae.
 

Veilchen und andere

Viola odorata, LINNÉ 1758
Wohlriechendes Veilchen

Viola odorata »Sei wie das Veilchen im Moose, bescheiden, sittsam und rein, nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein.« So schrieben sie es früher den Mädchen ins Poesie­album. Das Wohl­riechende Veilchen ist im Mittel­meer­raum be­heimatet. Ameisen ver­breiten die Samen.
 

Viola biflora, LINNÉ 1758
Zweiblütiges Veilchen

Viola odorata Zweiblütiges Veilchen am Lac de Allos.
 

Viola alba ssp. scotophylla, C. T. A. JORDAN, 1849
Violettsporn-Weißveilchen

Viola alba Gesehen in der Hohen Provence.
 

Viola tricolor, LINNÉ 1758
Gebirgsveilchen Veilchen

Viola tricolor Viola tricolor Viola tricolor Viola tricolor
Viola tricolor Viola tricolor Viola tricolor Veilchen im Gebirge kommen in vielen Farb­schattierungen vor.
 

Papaveraceae, Mohngewächse

Mohnwiese bei Apt

Mohn Apt Leuchtend rote Mohnwiesen, wie hier bei Apt findet man in der Provence recht häufig. Aus Deutsch­land hat man ihn, wie auch der Korn­blume mit Dünger und Bioziden fast völlig ent­fernt. Nur bis­weilen leuchtet es noch oder schon wieder hoffnungs­voll rot. Er­staun­­lich ist, dass der Mohn und auch andere Wild­kräuter auf Brachen oder auf­ge­lassenen Feldern wieder zurück­kehrt. Rachel Carlson beschrieb schon 1970 in ihrem Roman »Der stumme Frühling« ein­dringlich die Aus­wirkungen von Bioziden auf das ökologische Gleich­gewicht.
 

Papaver rhoeus, LINNÉ 1758
Klatschmohn

Mohn Mohn Apt Von Mai bis Juni er­scheinen die scharlach­roten Mohn­blüten. Sie sitzen einzeln auf langen, behaarten Stengeln. Die Blüten sind sehr ver­gänglich, oft sind sie nach einem Tag wieder verblüht, und so sieht man die eiförmigen Frucht­kapseln schon während der Blüte­zeit. Die Laub­blätter sind tief fieder­teilig und gezähnt. Die Pflanze enthält einen weiß­lichen Milch­saft und wird 30 bis 80 cm hoch. Ver­wandt mit dem Klatsch-Mohn ist der Schlaf­mohn, aus deren Saft Opium herge­stellt wird. Alle Mohn­gewächse haben das Alkaloid Rhoeadin, aller­dings in unter­schied­lichen Konzen­trationen.
Siehe auch: www.giftpflanzen.com
 

Asclepiadaceae, Schwalbenwurzgewächse

Vincetoxicum hirundinaria, MEDIK.
Weiße Schwalbenwurz

Vincetoxicum hirundinaria Zur Familie der Ascleiadacea gehörend. Sie wächst in Europa bis in 2000 m Höhe, außer in der Bretagne und der Normandie, in Deutsch­land ist sie selten. Sie ist eine alte Heil­pflanze, im Alter­tum wurde sie bei Bissen von giftigen Tieren ange­wandt. Die Weiße Schwalben­wurz enthält in den unter­irdischen Organen bis zu 5% eines Glykosid-Gemisches, das als Vincetoxin bezeichnet wird. Das bevor­zugte Aglykon ist Hirundigenin,
C21 H30 O5.
Siehe auch: www.giftpflanzen.com
 

Ericaceae, Heidekrautgewächse

Rhododendron hirsutum, LINNÉ 1758
Alpenrose, bewimperte

Alpenrose bewimperte Die Alpenrose gehört zu den Heide­kraut­gewächsen, Ericaceae. Der kleine Strauch mit seinen duftenden Blüten wird 20 bis 100 cm hoch.
 

Arctostaphylos uva ursi, LINNÉ 1758
Echte Bärentraube

 Arctostaphylos uva ursi Alte Heilpflanze gegen Erkrankungen der Harn­wege. Früher wurden die Blätter wegen des hohen Gerb­säure­gehaltes auch zum Gerben von Leder ver­wendet.
 

Seidelbastgewächse, Thymelaeaceae

Daphne alpinal, LINNÉ 1758
Alpenseidelbast

 Daphne alpinal Ein immergrüner Strauch, der in West- und Südeuropa heimisch ist. Mitglieder der Pflanzen­familie Thymelaeaceae sind in allen Teilen für den Menschen giftig. Siehe auch: www.giftpflanzen.com Die meisten Thymelaeaceae haben einen sehr zähen Bast; der wurde früher zur Faser­herstellung ver­wendet. In Japan wird die Faser zu dem sehr feinen, aber unglaub­lich festen Mitsumata­papier verarbeitet.
 

Daphne cneorum, LINNÉ 1758
Rosmarin-Seidelbast

 Daphne cneorum Heideroeschen Heideroeschen Der Rosmarin-Seidelbast oder Heideröschen ist ein Seidel­bast­gewächs, das durch den Gehalt an Daphnetoxin, C27 H30 O8 stark giftig ist.
Der locker verzweigte Zwerg­strauch wird 10 bis 40 cm hoch. Die Blätter sind dunkel­grün, schmal keilförmig. Die kleinen Blüten meist tief rosa und außen behaart. Sie wachsen in Büscheln an den Zweig­enden und duften nach Nelken. Das Heide­röschen blüht ab Mai bis Juni. Standort, fels­nahen in sonniger Lage. Das Heide­röschen steht auf der »Roten Liste«. Der Rosmarin-Seidel­bast wächst in den Gebirgen Mittel- und Süd­europas. Hier gesehen auf dem Wege zum Lac de Allos.
 

Aristo­lochia, Oster­luzeigewächse

Aristolochia clematis, LINNÉ 1758
Aufrechte Osterluzei

Aristolochia clematis Die Auf­rechte Oster­luzei ist in Mittel­europa beheimatet. Oster­luzeigewächse sind recht selten; beide Exemplare dieser Familie kannte ich bisher nur aus der Literatur. Die Osterluzei ist eine alte Heil­pflanze. Die gesamte Pflanze, vor allem aber Wurzel und Samen ent­halten die giftige Aristolochia­säure. Siehe auch: www.giftpflanzen.com Ernsthafte Ver­giftungen mit der Pflanze sind aller­dings kaum zu befürchten und auch nicht bekannt. Der griechische Gattungs­name Aristo­lochia setzt sich aus den Worten aristos für das beste und lockheia für Geburt zusammen. Er weist somit auf die frühere Ver­wend­ung der Pflanze als Mittel zur Geburts­förder­ung hin. Inner­lich wurde sie zur Ein­leitung der Geburt, aber auch als Ab­treibungs­mittel verwendet, hierbei waren aller­dings leichte Ver­giftungen mög­lich. Auch wirkte sie bei Mens­truations­beschwerden, bei Rheuma und Arthritis. Das Tonikum »Frauen­gold®« enthielt auch die Wirkstoffe der Osterluzei. Deshalb zog das Bundes­gesund­heits­amt 1982 »Frauen­gold®« aus dem Verkehr. Äußer­lich wurde die Oster­luzei zur Wund­be­handlung und auch bei chro­nischen Ge­schwüren ver­wendet.
 

Aristolochia pallida, WILLD.
Pfeifenstrauch

Aristolochia pallida Aristolochia pallida Der Pfeifen­strauch ist im Mittel­meer­raum verbreitet. An Hecken, Wald­ränder und steinigen Stellen tritt er ver­einzelnd auf. Zur Gat­tung der Aristolochia gehören welt­weit rund 300 Arten. Ihre Blüten, die oft eine aas­artig riechen, sind häufig als Kessel­fallen aus­ge­bildet. Sie werden aus­schließ­lich von Fliegen besucht.
 

Boraginaceae, Rauh­blattgewächse

Echium vulgare, LINNÉ 1758
Blauer Natterkopf

Echium vulgare Zur Familie der Rauh­blattgewächsen, Boraginaceae gehörend. Die be­kannteste Ver­treterin dieser über­wiegend blau­blütigen Familie ist das Ver­gißmein­nicht. Die arten­reiche Familie ist über­wiegend auf der nördlichen Erdhälfte an­ge­siedelt. Auf der süd­lichen Halb­kugel ist sie mit nur wenigen Arten bis zum südlichem Wende­kreis ver­treten.
 

Pulmonaria longifolia, LINNÉ 1758
Langblättriges Lungenkraut

Pulmonaria longifolia Pflanzen der Familie der Rauh­blattgewächse haben blau- und rot­gefärbte Blüten, je nach­dem wie sauer oder basisch der Boden ist.
 

Pulmonaria officinalis, LINNÉ 1758
Echtes Lungenkraut

Echtes Lungenkraut Die verschiedene Lungen­kraut-Arten sind sehr schwer zu be­stimmen und bilden zudem unter­einander noch Bastarde. Lungen­kraut ist eine alte Heil­pflanze bei Er­krankungen der Atem­wege. Es enthält auch Kiesel­säure, Schleime, Saponine, Gerb­stoffe und größere Mengen Mineralien und hemmt dadurch Husten­reiz und Ent­zündungen.
 

Cynoglossum officinale, LINNÉ 1758
Echte Hundszunge

Hundszunge Hundszunge Gesehen am Col Rousset Juni 2006. Alte Heil­pflanze, sie wirkt anti­rheumatisch, anti­neuralgisch, wund­heilend, venen­kräftigend. Die Wirk­ung ist mit der des Bein­wells vergleichbar. Sie wird aber auch inner­lich bei Magen- und Darmer­krankungen und schmerz­haftem Husten ein­gesetzt.
 

Myosotis alpestris, F. W. Schmidt
Alpen-Vergissmeinnicht

Vergissmeinnicht Vergissmeinnicht Bekannteste Vertreterin dieser Familie, Gattung mit über 100 Arten. Die botanische Bezeichnung Myosotis bedeutet soviel wie »Mausohr« um auf die Form der Blätter zu weisen.
 

Campanulaceae, Glocken­blumen­ge­wächse

Campanula alpestris, Alpen- oder Marien-Glockenblume?

Campanula Ist diese Glocken­blume eine Marien-Glockenblume, Campanula medium oder eine Alpen- Glockenblume, Campanula alpestris, ich vermag es nicht mit Sicherheit zu sagen. Sie wuchs neben der unten­stehenden Campanula (links im Hinter­grund) im Über­schwemmungs­bereich des oberen Verdons. Die gesamte Pflanze wirkte robust und kräftig. Die intensiv blauen, spitz­zipfeligen Blüten­kelche standen einzelnd auf kurzen, kräftigen Stengeln. Die lanzett­lichen Blätter hatten einen gewellten Rand.
 

Campanula allionis, Allionis Glockenblume

Allionis Glockenblume Allionis Glockenblume Allionis Glockenblume Die Allionis Glocken­blume ist ein echter Gebirgs­bewohner.
 

Campanula alpina, JACQ.
Alpen-Glockenblume

Campanula alpina Diese hübsche Glocken­blume mit dem auf­fälligen großen, innen etwas be­haartem Blüten­kelch stand in unmittel­barer Nachbar­schaft der oben­stehenden Campanula. Die Campanula alpina wächst in den Alpen, den Sudeten, den Kar­parten und Süd-Nor­wegen.
In einem Buch wurde die Campanula alpina auch als Campanula allionis bezeichnet.
 

Campanula raineri, PERPEUTI
Insubrische Glockenblume

Campanula alpestris Noch eine Alpen­glocken­blume, diesmal mit becher­förmigen Kelch.
 

Campanula barbata, LINNÉ 1758
Bärtige Glockenblume

Campanula weiss Campanula weiss Albino-Variation der Campanula barbata.
 

Campanula rotundifolia, LINNÉ 1758
Rundblättrige Glockenblume

Campanula rotundifolia Campanula rotundifolia Blume mit namens­typischen Blüten­kelch. Die Pflanze ist recht genüg­sam. Man findet sie recht häufig, selbst an unge­wöhn­lichen Stand­orten.
Rechts eine Albino Rund­blättrige Glockenblume.
 

Campanula trachelium, LINNÉ 1758
Nesselblättrige-Glockenblume

Campanula trachelium Die Nessel­blättrige-Glocken­blume wächst in lichten Wälder auf humösen Böden.
 

Campanula glomerta, LINNÉ 1758
Büschel-Glockenblume

Campanula glomerta Campanula glomerta
 

Legousia speculum-veneris, LINNÉ 1758
Echter Frauenspiegel

Frauenspiegel Der dunkelblau blühende Echte Frauen­spiegel gehört zu den Glocken­blumen­gewächsen. Eine nette Geschichte wird zur Names­gebung erzählt: Er käme daher, daß sich die Blüten in der Hitze des Sommers so weit ent­falten, daß sie eine Ebene bilden und dabei die glatte Ober­fläche ihrer Blüten­blätter in der Sonne glänzt. In dem Glanz dieses »Spiegel« hätte sich Venus, die römische Schön­heits­göttin, betrachtet.
Der Frauen­spiegel wächst auf basen­reicher, meist kalk­haltiger.
 

Phyteuma spicatum subsp. coeruleum, LINNÉ 1758
Ährige Teufelskralle

Teufelskralle Teufelskralle Teufelskralle In den Bergen um den Col Allos waren die Wiesen mit dieser Campanula­ceae geschmückt.
 

Phyteuma orbiculare, LINNÉ 1758
Rundkopf-Teufelskralle

Teufelskralle Teufelskralle Teufelskralle
 

Physoplexis comosa, LINNÉ 1758
Dolomiten Teufelskralle

mit Augenfalter

Teufelskralle Teufelskralle Teufelskralle Diese Blume mit dem un­gewöhn­lichen Blüten­stand gehört auch zu den Glocken­blumen­ge­wächse, Campanulaceae. In alpinen Be­reichen kommt sie bis auf 3000 m Höhe vor. Die Dolomiten Teufels­kralle blüht über­wiegend blau, ver­einzelt aber auch gelb­lich/­weiß. Die Physoplexis comosa hat die Eis­zeiten in den Höhen der Berge über­standen.
 

Labiaten, Lippenblüttler

Lamium montanum, LINNÉ 1758
Berg-Goldnessel

Berg-Goldnessel Am Weges­rand aus dem Schutz unter den Sträuchern leuchtete es gelb hervor. Die Familie der Labiatae, Lippen­blütler umfasst rund 3200 Arten. Die Blüte ist meist röhren­förmig und teilt sich vorn in eine Ober- und eine Unter­lippe. Der Frucht­knoten ist vier­teilig, die Blüte hat zwei oder vier Staub­blätter. Der Stengel der Pflanze ist vier­kantig, die Blätter sind in der Regel gegen­ständig und stehen paar­weise über Kreuz. Blüten und Blätter ent­halten oft ätherische Öle, die in der Medizin Ver­wendung finden.
 

Thymus vulgaris, LINNÉ 1758
Gemeiner Thymian

Thymus vulgaris Eine ganz charakteristische Pflanze der Provence, ein Gewürz­kraut was in der französi­schen Küche nicht fehlen darf. Sie ver­strömt ihren würzigen Duft groß­zügig, die ganze Gegend ist damit nicht nur zur Blüte­zeit überzogen. Das ätherische Öl dieses Lippen­blütlers, Thymus vulgaris hilft gegen Leiden der Atem­wege, hemmt Entzünd­ungen und regt den Appetit an. Diese Wirkung ist seit Jahr­hunderten in der Volks­heil­kunde bekannt.
 

Melittis melissophyllum, LINNÉ 1758
Melissen-Immenblatt

Thymus vulgaris Der Name der Pflanze leitet sich vom griechischen Wort mélissa, (mélitta) für Biene ab, weil die zer­riebenen Blätter nach Honig riechen.
 

Cistaceae, Zistosengewächse

Cistus albidus, LINNÉ 1758
Weißliche Zistrose

Cistus Cistus Die Cistaceae, Zistosen­gewächse und ihre Verwandten gehören zu den auf­fallend­sten und wich­tigsten Sträuchern der Maccie (Stein­eichen­wald) und Garigue.
Garigue von: garig; über franz. garrigue von okzitanisch garriga = Kermes­eichen­wald, Heide. Garrigue, mediterrane, lückige, besonders arten­reiche und bis etwa 1,5 Meter hohe Busch­werk. Die Garigue stellt eine durch jahr­hundert­lange Holz­nutzung und Über­weidung, durch Feuer (Feuerökologie) und Boden­abtrag aus der Maccie ent­standene Degrada­tions­stufe des ursprüng­lichen mediter­ranen Stein­eichen­waldes dar.
Die hübschen, großen seiden­papier­artig ge­knitterten Blüten mit den leuchtend gelben Staub­gefäßen werden gerne von den Bienen und Hummeln besucht.
 

Asteraceae (alt: Compositae), Korbblütler

Carlina acaulis, LINNÉ 1758
Silberdistel

Silberdistel Silberdistel Silberdistel Silberdistel 1997 wurde die Silber­distel zur Blume des Jahres gewählt. Die Pflanze gehört zur Familie der Korb­blütler, Asteraceae. Sie wächst auf nähr­stoff­armen, kalk­haltigen Böden, ist eine ausge­sprochen wärme- und licht­liebende Pflanze. Die Silber­distel ist unter viele Namens­bezeichnun­gen wie Große Eber­wurz, Wetter­distel, Stengel­lose Eber­wurz und anderen bekannt. Diese Namen wurden vom Aus­sehen der Pflanze abge­leitet. In der Volks­heil­kunde wurden die Wurzeln der Silber­distel als harn­treibendes Mittel ange­wandt. Die Blüten­böden von den Alm­hirten als Weg­zehrung genutzt oder dem Vieh­futter bei­gemengt.
Rechts, der Blüten­boden der Silber­distel mit seiner, für Asteraceaen typische schönen geo­metrischen Struktur.
 

Carlina vulgaris, LINNÉ 1758
Golddistel

Golddistel Eine recht selten gewordene Vertreterin der Asteraceae. Sie begnügt sich mit mageren, steinigen kalk­haltigen Böden.
 

Arnika montana, LINNÉ 1758
Arnika

Arnika Altbekannte Heilpflanze, hilf­reich bei Bluter­güssen und Prell­ungen, sowie in der Homöopathie.
 

Ephedraceae, Meer­träubel­gewächse

Ephedra sinica, LINNÉ 1758
Meerträupel

Meertraeupel Meertraeupel Familie der Ephedraceae (Meer­träubel­gewächse). Vor­kommen: An der Atlantik-­Küste Frank­reichs und am Mittelmeer. Ephedra-Arten werden weltweit als Arznei­pflanzen kultiviert. Das daraus isolierte Ephedrin wird als Mittel gegen niedrigen Blut­druck, bei Husten und als Appetit­zügler verwendet.
Siehe auch: www.giftpflanzen.com
 

Linaceae, Leingewächse

Linum alpinum, JACQ.
Alpenlein

Alpenlein Alpenlein Nur von weitem kann man den Alpenlein mit der Blauen Binsen­lilie verwechseln. Der Alpen­lein ist deutlich zierlicher und leuchtet Blauer. Außerdem hat er fünf Blüten­blätter, während die Blaue Binsen­lilie sechs Blüten­blätter hat. Siehe auch: Blaue Binsen­lilie, Aphyllantes monspeliensis.
 

Linum flavum, LINNÉ 1758
Gelber Lein

Alpenlein Alpenlein Der Gelber Lein bevorzugt kalkhaltige und stick­stoff­arme Stand­orte, vor­wiegend in sonnigen Lagen, wie hier in Mergel­hängen bei Carniol. In Deutsch­land ist die Pflanze stark gefährdet.
 

Apocynaceae, Hundsgiftgewächse

Nerium oleander, LINNÉ 1758
Oleander

Oleander Familie: Apocynaceae (Hundsgiftgewächse)
Der Oleander wird als rot­blühender Strauch, der zwei bis fünf Meter hoch wird beschrieben.
Er stammt aus dem Mittel­meergebiet, wo er aus­gezeichnet an trockene Lebens­räume angepasst ist. Der Oleander sucht sich aber dennoch Standorte aus, an denen etwas mehr Wasser vorkommt. Der Name setzt sich aus olea für Öl­baum und andreios für kräftig zusammen.
Der Gattungs­name Nerium ent­stammt von dem griechischen Wort nerion für naß. Oleander wird seit dem 16. Jahr­hundert als gerne Zier­pflanze, Garten­strauch und Kübel­pflanze gehalten. Gezüchtet wird er in vielen Farb­schattier­ungen. Man sollte aber nicht ver­gessen, daß der Oleander in allen Pflanzen­teilen giftig ist.
Die Pflanze enthält das herz­wirksame Glycosid Oleandrin. Schon zur Zeit Alexander des Großen muß die Gift­wirkung des Oleanders bekannt gewesen sein. So wird be­richtet, daß die Pflanze den Zug­tieren gefähr­lich geworden ist, nach­dem sie von ihr gefressen hatten.
Dioscurides wußte zu berichten, daß die Pflanze: »... Maul­eseln, Hunden, Eseln und vielen anderen vier­füßigen Tieren ein tödliches Gift sei.« Er em­pfiehlt sie aber auch mit Wein getrunken gegen Schlangen­bisse. Auch Theophrast, Plinius und Galen beschrieben die Wirk­ung des Oleanders.
Im Mittel­alter benutzte man ihn in der Volks­heil­kunde gegen Parasiten und als Ratten­gift.
In einem Bericht aus Napoleons Zeiten steht, daß Soldaten starben, nachdem sie Fleisch geges­sen hatten, welches auf Oleander­spießen gebraten war.
Taber­naemon­tanus schrieb (Auszug): »Wann man mit diesem Kraut der Feldmäus Löcher zustopffet, so müssen sie sterben. Die Jäger schmieren auch die Pfeil mit diesem Safft die wilden Thier damit zu erlegen und tödten.«
Auch in Kriminal­romanen fand die giftige Wirkung der Pflanze Ver­wendung.
 

Vinca major, LINNÉ 1758
Großes Immergrün

Immergrün Familie Apocynaceae, Hunds­giftgewächse.
Das Großes Immergrün ist in Süd­europa beheimatet, es kommt auch in der Süd- und West­schweiz vor. Im Kraut enthält das Großes Immer­grün das blut­druck­senkende Vincamin, C21 H26 N2 O3.
Siehe auch: www.giftpflanzen.com
 

Orobanchen, Sommerwurz­gewächse, Schmarotzer

Orobanche purpurea, JACQ.
Purpursommerwurz

Orobranche purpurea Orobranche purpurea Sommer­wurze werden oft von Menschen mit wenig botani­schen Kennt­nissen, wegen ihrer eigen­tüm­lichen Blüte mit Orchideen ver­wechselt. Mit diesen haben sie aber absolut nicht gemein­sam den sie sind Schmarot­zer­gewächse. Die Gattung der Oroban­chen ist in Europa mit 45 Arten vertreten. Alle Arten leben aus­nahme­los parasitär. Sie sind chloro­phyll­los, daher nicht in der Lage zur Photo­synthese um ein eigen­ständiges Leben zu führen. Dieser Parasit schmarotzt be­vor­zugt auf Artemisia und Achillea, aber auch auf Korb­blütler, Asteraceaen. Orobran­chen werden über­wiegend von Fliegen besucht. Die Samen der Oroban­chen sind sehr winzig, bei manchen Arten wiegt ein Samen­korn nur 0,0001 mg.
 

Orobanche minor, W. ROTHMALER, 1990
Kleine Sommerwurz auch Kleewürger

Kleine Sommerwurz Kleine Sommerwurz Kleine Sommerwurz Die Kleine Sommer­wurz zieht Legu­minosen oder Asteraceaen, Korb­blütler vor, denen sie Pflanzen­säfte ent­zieht um sich zu ernähren. Wegen dieser parasitäre Lebens­weise brauchen Oro­branchen kein Chloro­phyll, sie be­kommen die Nähr­stoffe fertig ge­liefert.
 

Orobanche caryophyllacea, J. E. SMITH 1798
Gemeine Sommerwurz

Gemeine Sommerwurz Gemeine Sommerwurz Die zu röhren­blütigen Oro­branchen sind bisher wenig erforscht. Am Ein­gang zur Verdon-Schlucht stand diese stattlich Pflanze. Unter­scheidungs­merkmale sind auch die Blüten, hier zwei-lappige Ober­lippe und eine drei-lappige Unter­lippe.
Die Oro­branche caryophyl­acea wächst auf Rötel­gewächsen (Wald­meister, Färber­röte).
 

Orobanche rapum-genistae, THUILL.
Ginster-Sommerwurz

Gemeine Sommerwurz Gemeine Sommerwurz Im Frühjahr 2006 blühten recht viele Orobanchen, so wie diese Ginster-Sommer­wurz am Straßen­rand nahe Apt.
 

Cytinus ruber, A. RICH. 1824
Zistosenwürger

Zistose Schmarotzer Familie der Cytinaceae.
Der Zistose-Schmarotzer lebt auf den Wurzeln von Zistosen. Klein und versteckt am Boden sieht man ihn selten. Von dieser Art gibt es nur sechs oder sieben in Europa. Diesen parasitär, lebenden Pflanzen fehlt das Blatt­grün, Chlorophyll. Sie beziehen alle Nähr­stoffe von ihrer Wirts­pflanze. Die Pflanze hat keine Blätter, dieses sind nur Hoch­blätter der Blüten­stände. Die Pflanze ist getrennt­geschlecht­lich, daß heißt, an einer Pflanze sind ent­weder nur männ­liche oder nur weib­liche Blüten.
 

Viscum album, LINNÉ 1758
Mistel

Mistel Ein immergrüner Schmarotzer, auf Bäumen lebend und in ganz Europa ver­breitet ist. Er verleiht außer­gewöhn­liche Kräfte, wie wir aus den Asterix-Heften wissen. Um seinen Stick­stoff­bedarf zu decken, hat die Mistel eine recht hohe Ver­dunstungs­rate. Es sei denn, sie wächst auf einer Legu­minose, wie zum Bei­spiel die Rubinie. Die Eigen­schaft von Legu­minosen, mit Hilfe von Bakterien, Stick­stoff­knöllchen an den Wurzeln zu bilden, führt zu einem höheren Stick­stoff­gehalt im Pflanzen­saft. Von dem Er­folg der Pflanzen-Bakterien-Symbiose profitiert dann auch der Schmarotzer Mistel. Die Mistel wurde im Dezember 2005 vom Landes­amt für Ökologie und Boden­schutz zur Pflanze des Monats gewählt.
Auf Laub­bäumen wachsenden Misteln haben breitere Blätter, als die Misteln, die auf Nadel­bäumen wachsen. In der Fach­literatur tragen sie auch einen anderen Vornamen. Als Heil­pflanzen finden nur die Misteln von Laub­bäumen Ver­wendung.
 

Aktualisiert am: 23.09.2009

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