Alle Primulaceae sind typische »Erstblüher«, wie der Name schon sagt.
Das kleine Alpenglöckchen ist die Blume des Jahres 2004. Es ist inzwischen recht selten geworden, wozu sicherlich auch der Skizirkus, der in diesen empfindlichen, ökologischen Bereich eingedrungen ist, beigetragen hat. Es ist eines der ersten Frühlingsboten, wenn der Schnee in den Bergen geschmolzen ist. Diese standen in der Kinderstube des Verdons.
Die Primula hirsuta kommt in der subalpinen und der alpinen Stufe endemisch vor. Sie ist wie alle Primeln ein Frühlingsbote und kommt gleich nach der Schneeschmelze hervor.
Diese Primel fand ich bisher nur in der alpinen Bereich, möglich, dass sie hier heimisch ist. Aus dieser gelb blühenden Stammmutter wurden unser Gartenprimeln in den verschiedensten Farben gezüchtet. Pflanzt man diese in den Garten, sind die Blüten im Folgejahr wieder gelb; daß heißt, die Ursprungsnatur setzt sich durch.
Klebrige Primel am Lac de Allos, auch Blauer oder Roter Speik genannt.
Die Pflanze ist eine ausdauernde Staude und wird zwischen 10-30 cm hoch. Auffällig ist der blattlose Blütenstengel, den eine vielblütige Dolde abschließt. Die Blätter sind rosettenartig länglich und leicht gerunzelt. Die Blüten sind dottergelb. Blütezeit ist von April bis Juni. Diese Art kommt in ganz Europa und Vorderasien vor und liebt lockeren und kalkhaltigen Boden. Als Standort werden trockene Wiesen, lichte Wälder, Waldsränder und Waldschläge bevorzugt. Die Pflanze ist altbekanntes Heilkraut. Wegen des Saponingehaltes werden die Rhizome einschließlich der Wurzeln als auswurfförderndes Mittel bei Bronchitis verwendet. Volksmedizinisch werden auch die Blüten für ähnliche Zwecke verwendet. Die Wirkung ist beruhigend, krampflösend und hilft bei Husten, Migräne und Schlafstörungen. Weiter sind auch Flavonaoide und Carotinoide enthalten.
Die Wald-Schlüsselblume sieht der Primula vernis recht ähnlich. Die Blüte hat im Unterschied zur Echten Schlüsselblume im Blütengrund keine orangen Punkte.
Die Wald-Schlüsselblume wächst nicht nur im Wald, sondern auch auf Wiesen und Berghängen, wie die auf dem rechten Bild gesehen am Col de Allos.
In freier Natur ist das Alpenveilchen purpurrot und kleinwüchsiger als wir es aus dem Blumentopf kennen. Das Alpenveilchen liebt humusreichen, feuchten Boden. Am Standort, im Schatten unter Bäumen kommt es in einer Gruppe vor. Das Alpenveilchen ist in allen Teilen giftig. Hierfür sind Saponine verantwortlich, deren wichtigster Vertreter das Cyclamin C58H94O27 ist. Cyclamin besitzt die stärkste bisher bekannte hämolytische Wirkung. Nach Roth sollen 0,2 g der Knolle bereits giftig und 8 g tödlich sein.
Aktualisiert: 25.09.2011
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