Lexikon
- acidophil
- an sauren Boden gebunden.
- adult
- erwachsene, geschlechtreife Tiere bzw.Pflanzen.
- Adventivpflanze
- »Ableger«, vegetativ vermehrt.
- Ähre
- unverzweigter Blütenstand mit ungestielten Blüten an der durchgehenden Sprossachse.
- Akarizide
- Chemikalien und Mikroorganismen gegen Milben. (siehe auch Biozide).
- Algizide
- Chemikalien und Mikroorganismen gegen Algen.(siehe auch Biozide).
- Alkaloide
- Die Alkaloide stellen die wichtigste Klasse von giftigen Pflanzeninhaltsstoffen dar. Dabei ist die Definition des Begriffes »Alkaloid« alles andere als eindeutig. In jedem Falle enthalten Alkaloide Stickstoff, der so im Molekül gebunden ist, daß er mit Säuren Salze bilden kann (wie lackmusbläuende Alkalien - daher der Name Alkaloide = Alkalienähnliche) und zumeist in einem Ring sitzt (nicht z.B. im Mescalin). Die Alkaloide werden nach im Molekül befindlichen Grundstrukturen eingeteilt. Siehe auch Pflanzengifte.
- Allogamie
- Fremdbestäubung, Bestäubung mit Pollen einer anderen Blüte desselben (Nachbarbestäubung, Geitonogamie) oder eines anderen Individiums (Xenogamie): Pollenüberträger sind Wind, Tiere oder das Wasser.
- Aglykon
- Das sogenannte Aglykon ist ein Molekülteil der Glykoside. Das Aglykon ist Träger der Giftstoffe.
Siehe auch Pflanzengifte.
- Amarogentin
- Amarogentin, ein Glycosid mit der Summenformel (C29 H30 O13 ) ist der bitterste bekannte natürlicher Stoff, er schmeckt noch in einer Verdünnung von 1:58 Millionen bitter. Das bedeutet, dass ein Gramm dieses Stoffes etwa 58:000 Liter Wasser einen bitteren Geschmack verleiht. Die Gesamtdroge hat einen Bitterwert von 10000:1 Ein Gramm Droge lässt zehn Liter Wasser gerade noch bitter schmecken. Zum Vergleich: Das zur gleichen Familie gehörende Tausendgüldenkraut, Centaurium erythraea, ist ebenfalls stark bitter, hat aber einen Bitterwert von nur 2000. Diese Zahlen verdeutlichen, warum Teemischungen meist nur geringe Mengen an Enzianwurzel enthalten: Der Tee wird sonst schnell ungenießbar, da er »gallenbitter« schmecken würde. Der Bitterstoff schützt die Pflanzen vor Tierfrass.
- Androzeum
- Gesamten Staubblätter einer Blüte; das Staubblatt ist die männliche Fortpflanzungszelle einer Blüte, das Pollen bildende Blatt. Bei den Bedecktsamern besteht aus dem meist stielartigen Staubfäden (Filament), dem Staubbeutel (Anthere) und dem die beiden Staubbeutelhälften verbindenden, die Fortsetzung des Staubfadens bildenden Mittelband (Konnektiv) (Grafik). Der Pollen (Blütenstaub) wird in Pollensäcken der Staubbeutel gebildet.
- Antagonismus
- Widerstreit, Wettstreit; bezeichnet allgemein einen unversöhnlichen Gegensatz.
- Aphrodisaikum
- Stoffe, die die sexuelle Lust erhöhend (so glaubt mann).
- Autogamie
- Selbstbestäubung bei einer Blüte; autogam selbstbestäubende Blüte.
- Bakterizide
- Chemikalien und Mikroorganismen gegen Bakterien (siehe auch Biozide).
- basophil
- an basischen, kalkreichen Boden gebunden.
- Bastard
- Rassenmischling
- Biotop
- gemeinsamer Lebensraum von Tieren und Pflanzen.
- Biozide
- Alle Pflanzenschutzmittel (PSM), oder allgemeiner Vernichtungsmittel. Aufgeteilt sind sie in Akarizide, Algizide, Bakterizide, Fungizide, Herbizide, Insektizide, Molluskizide, Nematizide, Rodentizide und Virizide. Die einzelnen Mittel dienen der Dezimierung der in der Bezeichnung erkennbaren Tier- und Pflanzengruppen. Bei Anwendung der giftigen, (toxischen) Stoffe werden immer andere Tiere und Pflanzen in Mitleidenschaft gezogen, da die bekämpften Arten meistens ein wichtiges Bindeglied in der Gesamtheit der Pflanzen und Tiere, die in vielfältigen Wechselbeziehungen untereinander (Biozönose), in einem gemeinsamen Lebensraum, (Biotop) leben.
- Biozönose
- Die vielfältigen Wechselbeziehungen der Pflanzen und Tiere untereinander.
- Bestäubung
- Übertragung von Pollen auf die Narbe einer Blüte.
- Blattachsel
- Ansatzstelle des Blattes an der Sproßachse, dort können Nebenknospen entstehen
- Brakteen
- Deck- oder Tragblätter, in deren Achseln sich eine Blüte bildet, von den Laubblättern durch geringere Größe und einfacheren Bau unterschieden.
- Carapace
- Innere Samenhülle von Orchideen, die den Embryo sehr dicht umgibt.
- Caudicula
- Ein stielartiges Anhängsel, was das Pollenpaket mit einer Haftscheibe (Viscidium) verbindet.
- Chitin
gr.
- Aus Wikipedia: Chitin ist eines der Hauptbestandteile der Zellwand von Pilzen und des Exoskeletts (Außenskelett) von Arthropoden (Krebse, Insekten, Tausendfüsser, Spinnentiere) und einiger anderer Tiere. Chitin ist ein Polysaccharid, das aus mehreren Acetylglucosaminen besteht (N-acetyl-D-glucos-2-amine). Die Acetylglucosamine sind durch β-1,4 Verbindungen gekoppelt - dies ist die gleiche Kopplung wie die von Glukose zu Zellulose. Chitin kann also als Abart der Zellulose aufgefasst werden, bei der eine Hydroxyl-Gruppe jedes Monomers durch eine Acetylamin-Gruppe ersetzt wurde. Dadurch wird eine stärkere Wasserstoff-Bindung zwischen angrenzenden Polymeren erreicht, die Chitin härter und stabiler als Zellulose macht. Entgegen der landläufigen Meinung ist aber nicht Chitin dafür verantwortlich, dass ein Insektenpanzer hart ist. Chitin ist für dessen Weichheit und Biegsamkeit verantwortlich. Erst durch die Zugabe von Sklerotin wird die Cuticula hart und stabil.
- Chlorophyll
gr.
- grüner, lichtabsorbierender Farbstoff der Pflanzen, mit denen sie bei der Photosynthese, Lichtenergie in eine für sie nutzbare Form umwandeln.
- CITES
- Dokument, das den legalen Erwerb einer unter Artenschutz stehenden Pflanze/Tier bescheinigt.
- Coevolution
- Parallelentwicklung; Als Co-Evolution wird die Evolutionen von verschiedenen Systemen bezeichnet, die sich gegenseitig voraussetzen.
- Columna
- »Säule«, verwachsene Teile der Frucht- und Staubblätter in der Orchideenblüte.
- Cortexzellen
- Wurzelrindenzellen, die nach außen von der Rhizodermis und nach innen von der Endodermis begrenzt werden. Bestimmte Mykorrhizapilze dringen vom Substrat aus in das Innere der Cortexzellen der Orchideen ein und bilden dort typische Strukturen (Pelotone) aus.
- Christea
- Cristae mitochondriales, siehe Mitochondrien
- Cuticula
- oft etwas gefaltete Schutzschicht, die bei Pflanzen den Außenwänden der Epidermiszellen aufliegt. Sie schützt das pflanzliche Gewebe vor Wasserverlust und erhöht die mechanische Festigkeit der Epidermis. Häufig ist zur Abdichtung Wachs in die Cuticula eingelagert oder ihr aufgelagert.
- dorsiventrale Blüte
- Blüte mit nur einer Symetrieebene, die Blüte hat zwei spiegelgleiche Hälften.
- diandrische Blüte
- Blüte mit nur noch zwei fruchtbaren Staubblättern.
- Ektotrophe Mykorrhiza
- Unter Ektomykorrhiza versteht man genau das, was durch das FRANK`sche Zitat wiedergegeben wurde. Der Pilz formt eine Hülle (einen Mantel) um die Wurzelspitzen. Die Pilzhyphen dringen zwar in das Rindengewebe der Wurzel ein, nicht jedoch in die Zellen.
- Ektendomykorrhiza
- Mykorrhizaform mit charakteristischen Pilzstrukturen sowohl innerhalb als auch außerhalb der Pflanzenzellen.
- Ektomykorrhiza
- (auch: Ektotrophe Mykorrhiza; Ektotroph). Die hauptsächlich an Bäumen (zum Beispiel: Fagaceae, Pinaceae) vorkommende ektotrophe (griech.: ektós - außerhalb;
trophé; - Ernährung). Mykorrhiza ist gekennzeichnet durch einen engen Mantel von Pilzhyphen, der die Wurzelspitzen der Wirtspflanze umgibt und mit bloßem Auge erkennbar ist. Die Pilzhyphen dringen in das Wurzelgewebe ein und verzweigen sich interzellulär. Sie bilden dabei das »Hartigsche Netz« aus. Zu den Symbionten zählen bekannte Speisepilze wie der Steinpilz (Boletus edulis) oder der Pfifferling (Cantharellus cibarius) sowie Giftpilze wie Fliegen- und
Knollenblätterpilz (Amanita-Arten).
- Embryo
- Der im Orchideensamen enthaltene Embryo ist von kugeliger Gestalt und besteht meist nur aus wenigen Zellen (zum Beispiel: 8 Zellen beim Embryo von Epipogium aphyllum). Der Embryo enthält stark begrenzte Reservestoffe in Form von Lipiden und Proteinen, die er jedoch - vermutlich aufgrund eines Enzym-Defizits - noch nicht mobilisieren und nutzen kann.
- endemisch
- Das Vorkommen einer Art ist auf ein begrenztes Gebiet beschränkt.
- Endomykorrhiza
- (auch: Endotrophe Mykorrhiza; Endotroph). Bei der endotrophen (griech.: éndon - innen; trophé - Ernährung) Mykorrhiza dringt der Mykorrhizapilz in das Wurzelgewebe ein und breitet sich im Zellinneren (intrazellulär) aus. Es kann auch zu interzellulärem Wachstum kommen, ein »Hartigsches Netz« wird jedoch in der Regel nicht ausgebildet. Die intrazellulären Strukturen werden nach gewisser Zeit wieder aufgelöst und abgebaut. Das bedeutet, dass der Wirt nicht nur anorganische Stoffe aus dem Boden, sondern auch pilzeigene, organische Stoffe bezieht. Die Endomykorrhiza wird je nach Beteiligung der Wirtspflanzen und seiner morphologischen Strukturen in vesikulärarbuskuläre
Mykorrhiza (VAM), ericoide und orchideoide Mykorrhiza unterteilt.
- Endosperm
- Im Samen enthaltenes Nährgewebe, das den Keimling umgibt. Bei fast allen Orchideen wird jedoch
kein Endosperm ausgebildet. Da auch die im Embryo gespeicherten Reservestoffe noch nicht genutzt werden können, ist der Keimling bald auf eine Nahrungshilfe von außen angewiesen, die in freier Natur durch eine Infektion mit einem geeigneten Mykorrhizapilz gewährleistet wird. Nur wenige Orchideen (zum Beispiel: Bletilla hyacinthina und Sobralia macrantha) besitzen ein Keimblatt oder Kotyledon als Nährgewebe. Diese können sich daher auch nach dem Protokorm-Stadium ohne die Hilfe eines Pilzes weiter entwickeln.
- entogame Blüte
- insektenbestüubte Blüte.
- Enzyme
- Organische Stoffe (Eiweißverbindungen), die in lebenden Zellen als Biokatalysatoren
(=Reaktionsbeschleuniger) wirken und am Ablauf aller biochemischen Stoffwechselprozesse beteiligt sind. Viele Orchideenpilze produzieren hydrolytische Enzyme wie Cellulase und Pektinase und können dadurch Polysaccharide wie Stärke, Zellulose und Pektin im Bodensubstrat aufschließen und nutzen. Erst die Fähigkeit zur Enzymproduktion ermöglicht den Pilzen eine Existenz als Saprophyten.
- Ephedrin
- Inhaltsstoff unter anderem des Meerträubels, er enthält in allen Teilen bis zu 3% Ephedrin.
Ephedrin ist ein β-Phenethylamin-Alkaloid, (C10 H15 NO) und ist damit chemisch mit den Amphetaminen verwandt.
- Epidermis
- äußere Schicht bei Pflanzen und Tieren (Lebewesen); zum Schutz gegen äußere Einflüsse häufig mit einer Wachsschicht versehen.
- Epichil
- oberer Teil einer (drei)geteilten Blüte »Mesochil«, »Hypochil«.
- Epiphyten
- Pflanzen, die ohne Kontakt zum Erdboden auf anderen Pflanzen wachsen.
- Flavoniode
- Pflanzeninhaltsstoffe in der Gruppe der Polyphenole, sie schützen die Pflanze vor innerliche und äußerliche schädliche Einflüße. Derzeit sind rund 6500 Flavonoide bekannt.
- Formgattung
- Nicht natürliche Verwandschaftsgruppe, die aus rein praktischen Gründen nach bestimmten
Merkmalen aufgestellt wird. Zu Beginn des 20. Jahrhundert wurden die ersten Orchideenpilze, von denen noch kein Fruchtkörper-Stadium bekannt war (heutiges Systematik-Kriterium), in die Formgattung Rhizoctonia eingeteilt. Nach Bekanntwerden der perfekten Formen erfolgte eine neue Klassifizierung. Rhizoctonia repens erwies sich als Tulasnella calospora, R. solani als Thanatephorus cucumeris und R. goodyerae-repentis als Ceratobasidium cornigerum.
- fertil
- fruchtbar, Gegenteil von steril.
- Fungizid
- Stoff zur Bekämpfung von Pilzen (siehe auch Biozide).
- Fungistatika
- Chemikalien die das Wachstum von Pilzen hemmen (siehe auch Biozide).
- generative Fortpflanzung
- geschlechtliche Fortpflanzung durch Samen.
- Glykogen
- Das Glykogen (auch Glycogen) ist ein verzweigtes Polysaccharid (Vielfachzucker). Glykogen ist die Speicherform der Kohlenhydrate in Mensch und Tier. Bei vermehrtem Energiebedarf des Körpers wird es wieder zu Glucose aufgespalten, was man Glykogenolyse nennt.
- Glykoside
- Glykoside sind Moleküle, bei denen ein Molekülteil (das sogenannte Aglykon) chemisch mit einem oder mehreren Zuckermolekülen verbunden ist. Der eigentliche Träger der Giftwirkung ist das Aglykon, dennoch sind die gebundenen Zuckermoleküle nicht unerheblich für die Giftigkeit. Zucker (egal ob Traubenzucker, Fruchtzucker oder ein anderer) löst sich sehr gut in Wassser. Der chemisch gebundene Zucker bewirkt nun, daß sich das Glykosid besser in wässrigen Flüssigkeiten (z.B. Blut) löst als das reine Aglykon und somit besser vom Organismus aufgenommen (resorbiert) werden kann. Entsprechend erhöht sich auch die Giftigkeit. Siehe auch Pflanzengifte.
- geschützt
- Sämtliche Orchideen Deutschlands stehen gesetzlich unter Schutz! Nach § 20f Abs.1 Nr. 2 des Bundesnaturschutzgesetzes ist es verboten, Teile oder Entwicklungsformen (besonders geschützter Pflanzenarten) abzuschneiden, abzupflücken, aus- oder abzureißen, auszugraben, zu beschädigen oder zu vernichten. Wer gegen dieses Gesetz verstößt, kann mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit erheblichen Geldbußen bestraft werden.
- Gynostemium
- »Säule«, verwachsene Teile der Frucht- und Staubblätter in der Orchideenblüte »Columna«
- Grenzschicht
- Feinstruktur im Inneren von Wurzelrindenzellen zwischen Pilz und Orchidee. Beim Eindringen der
Pilzhyphe in die Orchideenzelle stülpt sich das Plasmalemma, das das Wirtszytoplasma umgibt, nach innen, ohne von der Pilzhyphe durchstoßen zu werden. Die Plasmamassen von der Orchidee und dem Wurzelpilz sind voneinander getrennt. Zwischen den beiden Symbiosepartnern bildet sich eine Grenzschicht aus, die aufgrund der intrazellulären Verzweigungen der Hyphe eine große Oberfläche einnimmt. über diese Grenzflächen-Matrix ist ein Stoffaustausch möglich (zum Beispiel bei VAM).
- Habitus
- Wuchsform, Erscheinungsbild
- Hagedisse
- auch Hagia, Hagediussa, Haghetisse etc., war die weisen Frau (Priesterin) im Hag. Als Hag wurde ein mit einer Baumhecke umgebener, nicht für jeden zugänglicher, also heiliger Bereich bezeichnet. Hier wohnte die Hag'sche, Hagse. Die meist, recht einsam im Wald lebende »Kräuterweiblein« wußten von den Heil-, aber auch Giftwirkung, sowie die passende Dosierung und den Kombination der verschiedenen Kräuter. Mit alten, überliefertem Wissen um die Natur kannten sie sich unter anderem auch mit der Geburtshilfe aus und wußten es anzuwenden. überwiegend waren es Frauen die diese Kenntnisse bewahrten, weiter entwickelten und weiter gaben. Bei anderen Völkern heißen sie auch Medizinmänner oder auch Schamane.
Die weisen Frauen wurden bis ins Hochmittelalter bei Krankenheilung und Entbindung zu Rate gezogen. Da sie auch Geistlichen halfen fand das Wissen um die Heilkunde auch Eingang in die Klöster (Hildegard von Bingen).
Mit der Krankenheilung wurden die Hagsen für die Kirche aber zu Konkurrentinnen in der Verbreitung des Glaubens und was »Gottgewollt« sei. Aus Haxe und Häxe entstand schließlich gegen 1480 das Schimpfwort »Hexe«, es stand für eine gefährliche bösartige Frau. Mal wurde sie als alte, hässliche Giftmischerin und Schadenszauberin, mal aber auch als sehr erotische, verführerische, »verzaubernden« Frau dargestellt. Es hieß, sie verleitete unbescholtene Männer, machte sie willenlos und zwang sie zu sündhaftem Tun. Die Kirche formulierten das Verbrechen »Hexerei« (meleficium) und bezichtigte die Frauen der Zauberei. Im ausgehenden Mittelalter wurde die Weisen Frauen gnadenlos als Hexen verfolgt. Leider hat sich diese negative Sichtweise bis heute erhalten; der Begriff Hagedisse ist kaum bekannt, dafür glaubt jeder zu wissen was eine Hexe ist.
Während heute versucht wird rund um die Erde das Wissen der Medizinmänner / Schamanen zu erforschen und zu nutzen, wird vor allem in Deutschland das alte Wissen um die Heilkräfte der Pflanzen und der Natur immer noch diskriminiert. Alles womit nicht genügend Profit zu erreichen ist, taugt angeblich nichts. Leider gibt es heutzutage aber auch kaum noch Menschen mit diesem alten Wissen.
- Heterotrophe Orchideen
- Sie besitzen nur wenig oder kein Chlorophyll und sind daher zu keiner oder keiner ausreichenden
Photosyntheseleistung imstande. Aus diesem Grund sind heterotrophe Orchideen lebenslang auf eine Ernährungshilfe durch einen geeigneten Mykorrhizapilz angewiesen, der der blattgrünlosen Orchidee »vorverdaute« Nahrung liefert. Diese bezieht der saprophytisch lebende Pilz aus dem Abbau des von ihm aufgeschlossenen organischen Materials im Boden. Hierzu zählen vor allem Neottia nidus-avis, Epipogium aphyllum, Corallorhiza trifida und die Limodorum Arten. Diese mykotrophen Arten weisen alle
ein relativ stark verpilztes und korallenartig vernetztes Rhizom auf. Aufgrund dieser starken Abhängigkeit sind heterotrophe Orchideen praktisch nicht kultivierbar.
- Herbizid
- Chemikalien oder Mikroorganismen zur Bekämpfung von Pflanzen (siehe auch Biozide).
- Hirundigenin
- Hirundigenin ist das Aglykon ist eines Glykosid-Gemisches, das als Vincetoxin bezeichnet wird. Die Weiße Schwalbenwurz enthält in den unterirdischen Organen bis zu 5% des Vincetoxin.
- Hircinol
- Pilz-Abwehrstoff der Orchidaceae
- Honigblätter
- Nektar absondernde kronblattartige Staminoiden zwischen der Blütenhülle und dem Staubblattkreis; sie sind röhrig (Nieswurz, Winterling), zweilippig (Schwarzkümmel), gespornt (Akelei) oder flach. Im letzteren Fall können sie Kronblättern sehr ähnlich sehen (Hahnenfuß, Scharbockskraut, Mummel), aber sie unterscheiden sich von diesen durch die Nektarproduktion.
- Hybride
- Kreuzungsprodukt verschiedener Eltern (Mischlinge). Werden Hybride aus verschiedenen Arten erzeugt, sind sie in der Regel nicht fruchtbar (steril).
- Hyphen
- Der Pilzkörper oder Thallus besteht hauptsächlich aus Hyphen, röhrenförmig verzweigten Pilzfäden, die durch quer-wandartige Septen zellartig unterteilt sein können. Die Gesamtheit der Hyphen bezeichnet man als Pilzgeflecht oder Myzel. Bei der Orchideenmykorrhiza wachsen die Pilzfäden in das Innere der Wurzelzellen der Orchidee. Der Wurzelpilz erschließt mit seinen Hyphen Mineral- und Nährstoffe aus dem Boden und transportiert diese Stoffe wie durch eine Pipeline in das Orchideengewebe.
- Hyphenknüuel
- Dringt eine Pilzhyphe in die Wurzelrindenzellen einer Orchidee ein, so verzweigt sie sich
spiralartig und bildet ein intrazelluläres Hyphenknäuel oder »Peloton« aus. Diese Struktur kann bei allen Orchideen beobachtet werden und ist daher typisch für die Orchideenmykorrhiza.
- Hypochil
- unterer Teil einer (drei)geteilten Lippe »Mesochil«, »Epichil«
- Infektion
- Eine Infektion bezeichnet in der Regel das Eindringen von Krankheitserregern in einen Organismus.
Eine Pilzinfektion im Zusammenhang mit einer Mykorrhiza ist stets mit einer Besiedlung gleichzusetzen. Doch auch diese kann mitunter pathogen werden oder zum Tode der Pflanze führen.
- Infloreszenz
- Blütenstand
- Insektizid
- Stoff zur Bekämpfung von Insekten (siehe auch Biozid).
- Internodien
- Die zwischen den Knoten, Nodien der wachsende und ausgewachsene Sprossen liegenden Abschnitte sind die Internodien.
- Klebscheibe
- Ein Insekt, welches den Nektar der Blüte sammeln will, kommt an der Klebscheibe vorbei. Hier bleiben die mitgebrachten Pollen, von Besuchen bei anderen Blüten hängen.
- kleistogame Blüte
- selbstbestäubende Blüte, die Bestäubung erfolgt bei noch geschlossener Blüte.
- Klon
- Gruppe von erbgleichen Pflanzen, durch vegetative Vermehrung entstanden.
- Kohlenhydrate
- Sie werden in Pflanzen im Zuge der Photosynthese gebildet und sind Bestandteil der Nahrung. Man unterscheidet Mo-no-, Di-, Oligo- und Polysaccharide (Einfach-, Doppel-, Mehrfach- und Vielfachzucker). Beispiele hierfür: Glucose (Traubenzucker; Mono-), Saccharose (Rohrzucker; Di-), Stärke und Zellulose (Polysaccharide). Durch Hydrolyse können Polysaccharide wieder in Monosaccharide abgebaut werden. Untersuchungen bestätigen, dass Mykorrhizapilze Orchideen hauptsächlich mit Kohlenhydraten in Form von Trehalose beliefern. Durch die Pilzverdauung wird auch das für Pilze typische Kohlenhydrat Glykogen im Wurzelgewebe freigesetzt.
- Kotyledon
gr.
- Im Samen, Embryo wird nur ein Keimblatt angelegt. Einkeimblättrige, (Liliopsida), eine der drei Klassen der Bedecktsamer (Magnoliophyta).
- Kresol
- (aus Wikipedia) Kresole, auch als Methylphenole bekannt, bilden eine Stoffgruppe aromatischer,
einfach methylierter Phenole. Kresole und deren Derivate sind in der Natur weit verbreitet. Man findet sich als Metaboliten in verschiedenen Mikroorganismen sowie im Urin von Säugetieren, im Steinkohlen- und Buchenholzteer. Kresole wirken als Bakterizid,
Insektizid und Fungizid. Sie sind deshalb vielfach Bestandteil von Desinfektionsmitteln wie zum Beispiel Sagrotan oder Bacillol. In der Landwirtschaft findet m-Kresol als Fungizid Anwendung. Um Getreide 60 Tage lang bei einer Lagertemperatur von 30º C frei von Pilzbefall zu halten, genügen 8 µl/g.
Kresole werden auch verwendet, um daraus Kunst- und Farbstoffe, Kunstharze (Kresolharze) und Arzneimittel herzustellen. In der Homöopathie wird ein unter dem Namen Cresolum crudum bekanntes, aus Steinkohlenteer gewonnenes Rohkresol bei Entzündungen, Hautkrankheiten und Lähmung eingesetzt. Kresol-Vergiftungen rufen recht unspezifische Symptome hervor. Anzeichen einer chronischen Vergiftung sind Kopfschmerzen, Husten- und Brechreiz, Appetitverlust sowie Mattheit und Schlaflosigkeit. Eine Aufnahme über die Haut durch Resorption erfolgt sehr schnell. Akute Vergiftungen mit Nierenschäden und Störungen des Zentralnervensystems wie Krämpfen, Bewusstlosigkeit und Atemlähmung können die Folge sein. Kresole
gelten als krebserzeugend. Wie bei Phenolen allgemein kommt es bei oraler Einnahme zu (weißlichen) Verätzungen, welche schmerzlos sind, da Phenole anästhetisch wirken. Vergiftungserscheinungen treten beim Menschen ab etwa 3 g auf, ab etwa 10 g besteht die Möglichkeit eines tödlichen Schocks.
- Labellum
- »Lippe«, Blütenblatt des inneren Kreise, das sich in Form, Farbe und Größe von den
anderen Blütenblättern unterscheidet.
- lateral
- seitlich
- Lippe
- abweichend, auffällig gestaltetes Blütenblatt, lateinisch: Labellum
- Lipide
- Fette und fettähnliche Stoffe sind wasserunlösliche organische Verbindungen. Als Reservestoff und Energielieferant spielen sie bei allen Lebewesen eine große Rolle.
- Lithophyten
- Pflanzen, die an offenen Stein oder Fels als Wuchsort gebunden sind.
- Loroglossol
- Pilz-Abwehrstoff der Orchidaceae
- Magnoliophyta
- Blütenpflanzen, ehemals »Angiospermae«, bilden die größte und am besten erforschte Abteilung der Samenpflanzen. Ihre Samenanlage ist von einem Fruchtknoten umhüllt. Die Bedecktsamer sind die beherrschende Pflanzengruppe vieler Ökosysteme und weltweit die größte Pflanzengruppe. Fast alle, für den Menschen essbaren Früchte stammen von Bedecktsamern.
- müßig mykotroph
- Eigenschaft von Orchideen, die die Nahrungshilfe durch einen Pilz vor allem während der heterotrophen Keimlingsentwicklung benötigen. Im adulten (erwachsenen) Zustand wird der Pilz im Wurzelgewebe beibehalten. Dieser dient dann jedoch nicht mehr der Versorgung mit Kohlenstoffquellen, da erwachsene Pflanzen ausreichend assimilieren können. Es gibt auch Hinweise, dass einige adulte Orchideen zwischen auto- und heterotropher Lebensweise wechseln können (zum Beispiel: Spiranthes spiralis, Cephalanthera rubra, Goodyera repens).
- Membrane
- Eine Membran (v. mittelhochdeutsch: membrane Pergament, von lat. membrana Häutchen, von membrum Körperglied) ist eine Trennschicht, eine dünne Haut. Man unterscheidet zwischen Membranen, die zur Trennung von Stoffgemischen verwendet werden (semipermeable Membranen, Filtrationsmembranen, Trennmembranen, permselektive Membranen) und Membranen, die Schwingungen erzeugen oder modifizieren sollen (Schwingungsmembranen, Oszillationsmembranen; aber auch Membranen als Urelemente (Elementarteilchen) des Universums). Membrane unterscheiden sich in der Durchlässigkeit zwischen: Völlig undurchlässig, teilweise undurchlässig und in eine Richtung durchlässig.
- Metathorax
- Aus Wickipedie: Der Metathorax ist der dritte und damit letzte Abschnitt des Brustbereiches (Thorax) der Insekten. Vor ihm kommen der Pro- und der Mesothorax. Alle Thoraxsegmente der Insekten tragen jeweils ein
Beinpaar, der Prothorax trägt zudem das zweite Flügelpaar der geflügelten Insekten
- Mimikry
- Mimikry (engl. mimicry von mimic »der Nachahmung (griechisch: mimesis) fähig«) ist die Nachahmung von geführlichen, giftigen oder ungenießbaren Arten zum eigenen Vorteil. z.B. Nachahmung der Warntracht von Bienen/Wespen durch Schwebfliegen. Mimikry wird aber auch angewandt um Tiere anzulocken, sei es als Beute oder als Hilfe zur Bestäubung. Mimikry bezieht sich nicht nur auf das Aussehen sondern auch auf das Senden von Signalen, z. B. Leuchtsignale bei Leuchtkäfern oder Bewegungssignale am Spinnennetz.
- Mergel
- Aus Wikipedia: Mergel (latein. marga; mittelhochdeutsch. mergel) bzw. Mergelstein ist ein
Sedimentgestein und besteht je etwa zur Hälfte aus Ton und Kalk. Bei höheren Kalkgehalten spricht man von Kalkmergel, bei niedrigeren von Tonmergel. Er entsteht, wenn gleichzeitig Ton abgelagert und Kalk ausgefüllt wird.
- Mesochil
- Der mittlere Teil einer (drei)geteilten Lippe Epichil, Hypochil.
- Mitochondrien
- sind die Kraftwerke der Zellen. Sie sind spezielle Zellorganelle mit Doppelmembranen. Gewöhnlich sind sie bohnenförmig, können jedoch auch rund sein. Die äußere Membran begrenzt das Organell. Die innere Membran bildet Falten und Fächer die nach innen ausgestülpt sind. Diese werden »Christae mitochondriales« kurz Christae genannt.
- Molluskizide
- Chemikalien und Mikroorganismen gegen Schnecken (siehe auch Biozide).
- monandrische Blüte
- Blüte mit nur noch einem fruchtbaren Staubblatt.
- monopodial
- Wuchsform mit weiterwachsendem Hauptsproß.
- Mutualismus
- Zusammenleben verschiedener Organismenarten zum gegenseitigen Nutzen (»Symbiose«
sensu stricto (im engeren Sinne des Wortes) ).
- Mykorrhiza
- Nach A.B. FRANK (1885): Pilzwurzel (griech.: mýkes - Pilz; rhíza - Wurzel) oder genauer das
symbiotische Zusammenleben von Pilzen mit den Wurzeln höherer Pflanzen. Wesentlich für eine Mykorrhiza-Assoziation ist ein Stoffaustausch zwischen den Symbiosepartnern, der in der Regel zum gegenseitigen Nutzen erfolgt. Während die Pflanze von einer verbesserten Wasser- und Mineralstoffaufnahme (Pilzhyphen vergrößern Absorptionsoberfläche der Pflanze) profitiert, wird der kohlenstoffheterotrophe Pilz mit energiereichen Kohlenhydraten aus der Photosynthese der Pflanze versorgt. Diese effektive Lebensgemeinschaft findet sich bei etwa 80 % aller Pflanzengattungen und kann daher generell als ein biologisches Grundphänomen betrachtet werden.
- Mykorrhizaformen
- Je nachdem welche Pilze und Wirtspflanzen bei der Wurzelsymbiose beteiligt sind und welche morphologischen Strukturen dabei ausgebildet werden, unterscheidet man zwischen zwei verschiedenen Hauptgruppen, nämlich zwischen der ektotrophen und der endotrophen Mykorrhiza. Die Ektomykorrhiza findet sich vor allem bei Nadel- und Laubbäumen und ist durch ein mantelartiges Gebilde aus Pilzhyphen, das die Wurzelspitzen umgibt (keulige Kurzwurzeln), gekennzeichnet. Die Pilzhyphen dringen in das Wurzelgewebe des Wirts ein, verzweigen sich zwischen den Zellen (interzellulär) und bilden das sogenannte »Hartigsche Netz« aus. Bei der Endomykorrhiza dringen die Hyphen in das Zellumen der Wurzelrindenzellen (Cortex) ein und bilden dort typische Strukturen aus. Nach einer gewissen Zeit werden diese intrazellulären Gebilde wieder abgebaut und aufgelöst. Die endotrophe Mykorrhiza unterteilt sich in die vesikulärarbuskuläre Mykorrhiza (VAM), die ericoide und die orchideoide Mykorrhiza. Übergangsformen mit den Merkmalen bei der Typen
bezeichnet man als Ektendomykorrhiza.
- Mykorrhizapilz
- Bestimmte Pilzarten, die mit den Wurzeln höherer Pflanzen in unmittelbarer Gemeinschaft zusammenleben. Je nach Mykorrhizaform sind dabei verschiedene Wurzelpilze beteiligt. Zu den Symbiosenpilzen der Ektomykorrhiza zählen zum Beispiel bekannte Speise- und Giftpilze wie Stein- oder Knollenblätterpilz aus der Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes), aber auch verschiedene Ascomyceten (Schlauchpilze). Die vesikulärarbuskuläre Mykorrhiza wird vor allem mit Pilzen der Gattung Glomus aus der Klasse der Jochpilze (Zygomycetes) gebildet. Ericaceen sind häufig mit Pezizella ericae, einem Schlauchpilz (Ascomycetes), vergesellschaftet. Die drei verbreitesten Orchideenpilze sind Tulasnella calospora (früher: Rhizoctonia repens), Ceratobasidium cornigerum (früher: R. goodyerae-repentis) und Thanatephorus cucumeris (früher: R. solani) aus der Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes). Weitere Pilzpartner von Orchideen sind Sebacina vermifera, Marasmius coniatus, Corticium cantonii, Xerotus javanicus, Armillariella mellea (Hallimasch), etc.
- mykotroph
- Sich über einen Mykorrhizapilz ernährend (griech.: mýkes - Pilz; trophé - Ernährung).
Mykotrophe Orchideen ernähren sich mit Hilfe ihrer Mykorrhizapilze. Pilze erschließen den Boden mit Hilfe ihrer Hyphen und versorgen die mit ihnen vergesellschafteten Pflanzen mit Mineral- und Nährstoffen. Zu stark mykotrophen Arten zählen vorwiegend heterotrophe Pflanzen ohne Chlorophyll. Als »Mykotrophie«, Pilzernährung, wird nach STAHL (1900) die besondere Form der Ernährung von Pflanzen mit Hilfe der Mykorrhiza bezeichnet.
- Namen, Wissenschaftler, Fachleute
- ALL.
Carlo Allioni, geboren 23. September 1728 in Turin; in Turin gestorben am 30. Juli 1804. Carlo Allioni war Arzt und Botaniker. Er lehrte an der Universität Berlin und leitete den Botanischen Garten in Turin. Mit Carl von Linné führte er einen regen Briefwechsel.Seine Werke sind: Rariorum Pedemontii stirpium. Specimen primum, 1755. Stirpium preaecipuarium littoris et agri nicaeensis enumeratio methodica, 1757. Flora Pedemontana, sive enumeratio methodica stirpium indigenarum Pedemontii, 1785, sein wichtigstes Buch und Auctuarium ad Floram pedemontanam 1789.
- J. F. ARNOLD
Johann Franz Xaver Arnold, vielleicht ein Pseudonym. Er war um 1785 tätig, da schrieb er »Reise nach Mariazell in Steyermark«. Arnold hat nach offizieller botanischer Taxonomie die in Mitteleuropa sehr bekannte Schwarzkiefer als erster botanisch korrekt beschrieben.
- H. A. DE BARY
Heinrich Anton de Bary, deutscher Naturwissenschaftler, Mediziner, Mykologe und Botaniker (1831-1888). Umfangreiche Studie der höheren Pflanzen, Pilze und Algen. Mit 24 Jahren Professor an der Universität
Freiburg im Breisgau
- Battandier
Jules Aimé; Battandier, 1848 bis 1922 Französischer Botaniker und Pharmazeut in Algerien. Zahlreiche Veröffentlichungen, unter anderem auch zusammen mit Louis Charles Trabut. Nach ihm die Gattung Battandieria.
- BERNH.
Johann Jakop Bernhardi, deutscher Botaniker (1774-1850). Verfasser vieler botanischer Werke.
- BERNHARD
Der Franzose Noël BERNARD (1874-1911) zühlt neben dem Deutschen Hans Burgeff zu den Pionieren der Orchideenmykorrhiza-Forschung. 1899 stellte er die Bedeutung der Pilzinfektion für die Samenkeimung der Orchideen fest. Bernard bezeichnete den intrazellulären Hyphenabbau erstmals als »Phagozytose« und deutete ihn als Abwehrmechanismus der Orchidee gegen zu starken Pilzbefall. Sein Werk »L'évolution dans la symbiose« aus dem Jahre 1909 wurde später als klassische Mykorrhizastudie eingestuft.
- BIV.
Antonio de Bivona-Bernadi, sizilianischer Botaniker (1774-1837). Verfasser vieler botanischer Werke.
Nach ihm die Gattung Bivonaea DC.
- BURGEFF
Der Deutsche Hans BURGEFF (1885-1976) zählt neben Noël Bernard zu den Pionieren der Orchideenmykorrhiza-Forschung. Er beschäftigte sich vor allem mit dem zytologischen Bau und der Funktion der Orchideenmykorrhiza. Burgeff entwickelte das auch heute noch gültige Konzept der Pilzverdauung (»Tolypophagie«). Anders als Bernard betrachtete er die Hyphendegeneration in den Wurzelzellen als primäre Ernährungsweise der Orchideen.
- CAV.
Antonio José Cavanilles, spanischer Botaniker (1745-1804). Verfasser vieler botanischer Werke, nach ihm seit 1928 die Zeitschrift »Cavanillesia.«
- DC.
Augustin Pyramus de Candollle, schweizer Botaniker (1778-1841). Verfasser vieler botanischer Werke, darunter das 17 bändige Werk (1824-1873) »Plantarum succulentarum historica«, welches von seinem Sohn und anderen Botanikern fortgeschrieben wurde. Nach ihm seit 1922 die Zeitschrift »Candollea.«
- CLERCK
Carl Alexander Clerck, schwedischer Entomologe und Arachnologe (1709-1765).
- DAUDIN
François-Marie Daudin, französischer Zoologe. Geboren am 25. März 1774 in Paris, gestorben 1804. Er beschrieb 517 Vögel- und Reptilienarten.
- CURT.
William Curtis lebte von 1746 bis 1799, er erforschte die Botanik und Flora der Britischen Inseln.
- DESF.
René Louiche Desfontaines, französischer Botaniker (1750-1833), Professor am »Jardin des Plantes« in Paris. Verfasser vieler botanischer Werke. Nach ihm die Gattung Desfontainia Ruiz et Pav.
- DRUCE.
Georg Claridge Druce, englischer Botaniker und Chemiker in Oxford (1850-1932). Verfasser vieler botanischer Werke.
- EHRH.
Jakob Friedrich Ehrhart Deutscher Apotheker und Botaniker Schweizer Herkunft (1742-1795) Schüler Linnés, später Leiter der Gärten zu Herrenhausen. Schrieb sieben Bände »Beiträge zur Naturkunde · · · insbesondere der Botanik· · · «. Nach ihm die Gattung Ehrharta Thunb..
- I. GALLAUD
Noch keine Informationen.
- HARTMANN auch Hartm.
Carl Johann Hartmann, lebte von 1790 bis 1846 in Stockholm. Schwedischer Arzt und Botaniker. Verfasser von:
»Handbok i Skandinaviens Flora«, 1820; 2. bis 5. Auflage 1832, 1838, 1843, 1849 posthum erschienen. 6. bis 12. Auflage 1854 bis 1889. Holmberg schrieb die Fortsetzung zu diesem Buch. »Svensk och Norsk Excursions-Flora«, 1846;
- HILL
John Hill, lebte von 1716 bis 1775. Er war Arzt und Publizist über Botanik, Kräuter, Pilze, Flechten.
- HUDS.
William Hudson, englischer Botaniker und Apotheker lebte von 1734 bis 1793. Er war einer der ersten britischen Botaniker und Mykologen, der umfassende Werke über heimische Pilze herausbrachte. Schrieb »Flora anglica · · · « Nach ihm die Gattung Hudsonia L..
- HUDSON auch HUDS.
siehe oben
- C. T. A. JORDAN auch JORD.
Claude Thomas Alexis Jordan lebte von 1814 bis 1897, französischer Botaniker. Verfasste die Schriften »Catalogue des graines du Jardin botaniqu de Dijon«, 1848; »Observations sur plusieurs plantes nouvelles, rares ou critiques de la France«, 1846 bis 1849; »Pugillus plantarum novarum praesertim gallicarum«, 1852. Nach ihm wurde die Gattung »Jordania« benannt
- JACQ.
Nikolaus Joseph Freiherr von Jacquin, lebte von 1727 bis 1817, er war Botaniker.
- KER-GAWL., 1999
John Bellenden Ker-Gawler, geboren 1764 in Ramridge, Andover; gestorben Juni 1842 am gleichen Ort. Vor 1804 hieß er auch John Gawler, später auch John Ker Bellenden oder John Bellenden-Ker, war ein britischer Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet »Ker Gawl.«. Er änderte seinen Namen am 5. November 1804 in »Ker Bellenden« ab, unterschrieb jedoch selbst häufig mit »Bellenden Ker«.
Zu seinen Werken zählen Recension Plantarum (1801), Select Orchideae (um 1816) und Iridearum Genera (1827). Ker-Gawler verfasste von 1815 bis 1829 die Texte für die ersten 14 Jahresbände der bebilderten Zeitschrift Botanical Register und wurde danach von John Lindley abgelöst. Nach ihm wurde die Pflanzengattung Bellendena R. Br. benannt.
- LAURENTI, 1768
Josephus Nicolaus Laurenti, geboren 4. Dezember 1735 in Wien; gestorben 17. Februar 1805 in Wien. Joseph Nicolaus Laurenti, war Arzt, Naturforscher, Herpetologe und Zoologe. Laurenti war der Autor des wissenschaftlichen Werkes Specimen Medicum, Exhibens Synopsin Reptilium Emendatam cum Experimentis circa Venena,
das sich mit der Giftfunktion von Amphibien und Reptilien beschäftigte. Das Werk hat große Bedeutung in der Herpetologie, Laurenti definierte darin 30 Reptilientypen. Das Systema naturae Linnés definiert bis dahin nur 10 Typen.
- LINNÉ
Carl von Linné, (1707-1778) berühmter schwedischer Naturforscher, Arzt und Botaniker. Begründer der binären Nomenklatur, nach der jeder Pflanzen- und Tiername aus Gattungs- und Artname besteht.
- LAM.
Jean Baptiste Antoine Pierre de Monet, Chevalier de Lamarck, lebte von 1744 bis 1829. Er war Botaniker und Zoologe.
- LOISEL
Jean Louis Auguste Loiseleur-Deslongchamps. Französischer Arzt und Botaniker (1774-1849), Verfasser vieler botanischer Werke. Nach ihm die Gattung Loiseleuria Desv..
- MEDIK. auch MED.
Friedrich Casimir Medicus, gelebt von 1736 bis 1808. Gartendirektor in Mannheim Schwerpunkt: Botanik, Malvaceen, nordamerikanische Gehölze.
- MILLER
Keine Information
- MILL. suhsp. LITIGES
Phillip Miller, englischer Botaniker, lebte von 1691 bis 1771, Gärtner des botanischen Gartens Chelsea
- PERR. & SONG.
Eugéne Pierre de Perrier de la Bâthie, (1825-1916). Französischer Landwirtschaftswissenschaftler und Botaniker und André Songeon schrieben gemeinsam Bücher über die Pflanzen Savoiens.
- Perpeuti
Noch keine Information
- PERS.
Christian Hendrick Persoon, lebte von 1761 bis 1836. Er war Arzt und interessierte sich für Botanik, Mykologie. Verfasser von: Synopsis Methodica Fungorum 1801
- POIRET
Jean Louis Marie Poiret, geboren 11. Juni 1755 in Saint-Quentin; gestorben 7. April 1834 in Paris war ein französischer Botaniker und Entdecker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet »Poir.«.
- REICHENB.
Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach, geboren am 8. Januar 1793 in Leipzig; gestorben am 17. März 1879 in Dresden. Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach war ein deutscher Naturwissenschaftler, Zoologe und Botaniker. Sein Name wird in wissenschaftlicher Literatur mit RCHB. abgekürzt.
- REICHENB. FIL.
Heinrich Gustav Reichenbach, geboren am 3. Januar 1823 in Leipzig; gestorben 1889, näheres nicht bekannt. Er war ein bekannter deutscher Botaniker, vor allem auf Orchideen spezialisiert. Er war Sohn des berühmten Botanikers Heinrich Gottlieb Ludwig Reichenbach (daher der Zusatz "f." zu seinem Namen, der filius = Sohn bedeutet), Autor der Icones Florae Germanicae et Helveticae, geboren. 1852 promovierte er mit einer Arbeit deckerber Orchideen-Pollen und wurde 1863 Professor für Botanik und Direktor des Botanischen Garten in Hamburg.
- A. RICH. 1824
Louis Claude Marie Richard, geboren am 19. September 1754 in Auteuil, Frankreich; gestorben am 7. Juni 1821 in Paris war ein französischer Botaniker. Sein Sohn Achille Richard (1794-1852) war ebenfalls Botaniker. Richard entstammt einer Familie von Naturwissenschaftlern; einer seiner Urahnen soll sich um die Ménagerie von Ludwig XIV. gekümmert haben. Er bereiste 1781 Guayana und die Antillen und beschrieb unter anderem die Orchideengattung Liparis. Der deutsche Botaniker Karl Sigismund Kunth hat die von ihm entdeckte Gattung Richardia aus der Familie der Aronstabgewächse Louis Claude Richard gewidmet.
- RICHARD
Noch keine Information
- RICHTER, JUTTA
Autorin des Buches, Gestalterin und Ausführende dieser und der Internetseite www.gezieferwelt.de. Ausbildungen zur Drogistin, Erzieherin und Chemielaborantin, arbeitete die letzten Jahre als technische Angestellte. Verschiedenes naturwissenschaftliches Studium, Schwerpunkte Botanik, Geologie. Hobbyphotographin mit wechselnder schwerpunktsmäßiger Ausprägung. Bei der ersten Reise in die Provence 1983 die terristischen Orchideen »entdeckt«. Etwa ab 1990 intensivere Informationssammlung zu dieser Pflanzengruppe mit der Hoffnung alle Orchideen in diesem Raum erfassen zu können. Im Frühjahr 2008 erstmalig die Plathanthera chlorantha gesehen.
- RICHTER, CHRISTIAN
Sohn von Jutta Richter; Studium: Bergbau, Geophysik, Grafiker und Schriftsetzer. Siehe auch: www.glyphicon.com
- RISSO 1826
Joseph Antoine Risso, lebte von 1777 bis 1845, er war Professor der Chemie und Botanik in Nizza Fachgebiet: Fische, Mollusken, Krustentiere; Flora Südeuropas
- ROTHMALER auch ROTHM.
Werner Hugo Rothmaler, deutscher Botaniker lebte von 1908 bis 1962. Veröffentlichte mehr als 190 Schriften. Nach ihm wurde die Gattung »Rothmaleria« genannt.
- F. W. SCHMIDT
Franz Wilibald Schmidt, lebte von 1764 bis 1796, er war Botanikiker.
- SCHINZ.
Hans Schinz, Schweizer Botaniker (1858-1941) Direktor des Botanischen Gartens Zürich. Schrieb: »Flore de la Suisse«. Nach ihm die Gattung Schinziella Gilg..
- SCOP.
Giovanni Antonio Scopoli, österreichischer Naturwissenschaftler (1723-1788). Verfasser vieler botanischer Werke. Nach ihm die Gattung Scopolia..
- J. E. SMITH
Sir James Edward Smith, englischer Botaniker, (1759-1828). Besitzer der naturwissenschaftlichen Sammlung des Herbariums, der Bücher und Manuskripte Linnés. Verfasser vieler botanischer Werke. Nach ihm die Gattung Smithia Ait..
- TRABUT
Louis Charles Trabut, französischer Arzt und Botaniker, 1853 bis 1929, seit 1880 Professor in Algerien. Veröffentlichungen zusammen mit Battandier.
- THUILL.
Jean Louis Thuillier, lebte von 1757 bis 1822 er war Botaniker.
- WAHLENB. oder auch WAHL.
Georg (Goran) Wahlenberg, lebte von 1780 bis 1851. Er war Professor der Botanik in Upsala.
- WILLD.
Karl Ludwig Willdenow, deutscher Botaniker, lebte von 1765 bis 1812. Direktor des Botanischen Gartens Berlin. Umfangreiches Schriftwerk, nach ihm seit 1953 die Zeitschrift »Willdenowia.«
- WULFEN oder auch WULF.
Franz Xavier Freiherr von Wulfen, lebte von 1728 bis 1805, österreichischer Lehrer, Jesuit für Botanik.
- Narbe
- Auffangzone (Stigma) zur Aufnahme des Pollenkörpers bestimmtes Ende der Fruchtblätter, hier keimt der Pollen.
- Nährgewebe
- Mit Reservestoffen angefülltes Zellgewebe vieler Samen, das bei der Keimung des Embryos die erste Ernährung der jungen Pflanze gewährleistet. Da ein Nährgewebe oder Endosperm in Orchideensamen fehlt und die im Embryo vorhandenen Lipide und Proteine noch nicht genutzt werden können, benötigen Orchideenkeimlinge eine externe Ernährungshilfe durch Mykorrhizapilze. Orchideen sind folglich mykotroph.
- Nährstoff-Pipeline
- Die Untersuchungen nach S. E. SMITH (1966; 1967) bestätigen die Tatsache, dass Orchideenpilze Mineral- und Nährstoffe aus dem umgebenden Substrat aufnehmen und durch ihre Hyphen wie in einer Pipeline in das Wurzelgewebe von Orchideen transportieren (»Translokation«) können.
- Nektar
- zuckerhaltiger Saft der Blüte oder der Saftdrüsen, der Nektarinen).
- Nektarinen
- Saftdrüse, nektarabsonderndes Drüsengewebe innerhalb oder außerhalb der Blüten. Auch an Blattstengeln vorkommend z.B. bei der Kirsche.
- Nematizide
- Chemikalien und Mikroorganismen gegen Fadenwürmer (siehe auch Biozide).
- Nodien
- Die wachsende und ausgewachsene Pflanzensprosse sind in Knoten, Nodien gegliedert.
- Oleandrin
- Giftstoffe des Oleanders: Der Oleander enthalt in allen Teilen bis zu 0,1% des Glykosids Oleandrin aus der Gruppe der Cardenolide, (C32 H48 O9). Der Gehalt soll während der Blütezeit am höchsten sein. Die tödliche Menge Oleandrin ist in etwa 15 bis 20 g frischen Oleanderblätter enthalten. Die Vergiftungssymptome sind Kopfschmerzen, Erbrechen, Durchfälle und Krämpfe. Die Glycoside bewirken Herzrythmusstörungen, was bei entsprechend starker Vergiftung auch zum Tod durch Herzlähmung führen kann. Die Wirkung des Giftes gleicht dem des Roten Fingerhutes. Teilweise kommt es auch bei Berührung der Pflanze zu Hautreizungen. Der Milchsaft kann durch Wunden in die Haut eindringen und so zu Vergiftung führen. Starke Vergiftungen sind selten, da die Pflanze einen stark bitteren Geschmack hat und die Giftstoffe daher schnell ausgebrochen werden. Empfohlen wird, in Haushalten mit Kindern keinen Oleander zu halten.
- oligotroph
- Nährstoffarm
- Orchinol
- Bekanntester Pilz-Abwehrstoff der Orchidaceae, ein Dihydroxyphenanthren, C16H16O3.
- Papillen
- warzenartige oder haarartige Ausstülpungen.
- Parasiten
- Organismen, die in oder auf anderen lebenden Wirtsorganismen vorkommen und ihnen organische Stoffe entziehen, ohne den Wirtsorganismen einen Nutzen zu bringen beziehungsweise den Wirt schädigen. Sie werden auch als Mitesser oder Schmarotzer bezeichnet.
- Parasitismus
- Schmarotzertum; Form der ernährungsbiologischen Beziehungen zwischen den lebenden Organismen, bei der sich der Partner auf oder in dem lebenden Körper eines anderen Organismus aufhält und sich von dessen organischer Substanz ernährt. Auch Parasitismus ist eine spezielle Symbioseform.
- pathogen
gr.
- Krankheitserregend.
- Pelotone
- Intrazelluläre Hyphenknäuel, die eindringende Pilzhyphen in den Wurzelrindenzellen von Orchideen ausbilden. Diese für die Orchideenmykorrhiza typischen Strukturen werden sowohl in Keimlingen als auch in den Wurzelzellen erwachsener Pflanzen nach Neuinfektion gebildet und nach ein bis zwei Tagen bis auf Restklumpen wieder abgebaut und aufgelöst.
- Petalen
- Die drei inneren Blütenblätter, Kronenblätter.
- Pestizid
- Stoff zur Bekämpfung von Schädlingen (siehe auch Biozid).
- Perigonblätter
- Blütenblätter, die aus Sepalen und Petalen
häufig einen Helm bilden, siehe z. B. Helmknabenkraut.
- Phagozytose
- Von dem französischen Mykorrhizapionier Noël BERNARD (1874-1911) geprägter Begriff für den Abbau intrazellulärer Hyphenknäuel in den Wurzelrindenzellen von Orchideen. Bernard deutete diese Pilzverdauung als Abwehrreaktion gegen zu starken Pilzbefall.
- Pheromone
- Aus Wikipedia: Pheromone (altgriechisch: pherein »überbringen, übermitteln, erregen« und hormon »bewegen«) sind Duftstoffe, die der biochemischen Kommunikation zwischen Lebewesen einer Spezies dienen.
Die bekanntesten Pheromone sind die Sexualduftstoffe, die bei Säugetieren den fruchtbaren Zeitraum anzeigen, aber auch bei sexueller Erregung ausgeschüttet werden.
Peter Karlson und Adolf Butenandt prägten 1959 den Begriff Pheromon. Im gleichen Jahr definierten
Karlson und Martin Lüscher ihn folgendermaßen: »Substanzen, die von einem Individuum nach außen abgegeben werden und bei einem anderen Individuum der gleichen Art spezifische Reaktionen auslösen.«
- Pflanzengifte
- Die giftigen Inhaltsstoffen der Pflanzen werden in verschiedene Klassen eingeteilt, die in erster Linie auf chemischen Unterschieden beruhen. Oft ist es aber auch so, daß in bestimmten Pflanzenfamilien bevorzugt auch bestimmte Klassen von Inhaltsstoffen auftreten. Die wichtigsten Pflanzengifte sind: ätherische Öle Alkaloide; Aminosäuren; Glykoside; Polyacetylen-Verbindungen (Polyine) und Proteine und Peptide;
- Photosynthese
gr.
- Als Photosynthese bezeichnet man die Erzeugung von Bau- und Reservestoffen, also verschiedene organische Stoffe in Lebewesen, so auch in Pflanzen aus meist einfacheren anorganischen Stoffen unter Verwendung von Lichtenergie, die mit Hilfe lichtabsorbierender Farbstoffe, der Chlorophylle aufgenommen wird.
- Phloem
- Sieb- oder Bastteil, im allgemeinen äußerer Teil eines kollateralen Leitbündels, das vor allem aus Siebröhren (noch lebende Zellen) und Bastzellen besteht. Es dient als Assimilate-Leitung in Pflanzen.
- Phytoalexine
- Chemischer Pflanzenabwehrstoff mit fungistatischer oder pilzhemmender Wirkung. Als Reaktion auf
eine Pilzinfektion wird im Wurzelgewebe von Orchideen das Phytoalexin Orchinol (C16H16O3), ein Dihydroxyphenanthren, gebildet. Aufgrund der hohen Orchinol-Konzentration und der stark pilzhemmenden Wirkung sind die Wurzelknollen von Orchideen generell pilzfrei. Neben Orchinol zählen auch Loroglossol und Hircinol zu den bekanntesten Pilz-Abwehrstoffen der Orchidaceae.
- Pilzverdauung
- Typisches Merkmal der Orchideenmykorrhiza, das sowohl in Keimlingen als auch in den Wurzeln adulter Pflanzen nach Neuinfektion stattfindet. Ein bis zwei Tage nach der Pilzinfektion werden die intrazellulären Hyphenknüuel aufgelöst und abgebaut, so dass nur noch Restklumpen in der Wurzelzelle übrig bleiben. Die Pilzverdauung erfolgt offensichtlich zur Freisetzung der in die Orchidee transportierten Nährstoffe. BURGEFF (1909),
der den ernährungsphysiologischen Stoffgewinn durch den Hyphenabbau betonte, bezeichnete die Pilzverdauung auch als »Tolypophagie« (1936). Der Franzose BERNARD betrachtete den intrazellulären Abbauprozeß als einen Abwehrmechanismus gegen zu starken Pilzbefall. BERNARD (1909) benutzte für die Pilzverdauung auch den Begriff der »Phagozytose«. Bis heute bleibt jedoch ungeklärt, ob die Auflösung der Hyphen von der Orchidee oder aber vom Pilz selbst (autolytisch) eingeleitet wird.
- Pilzwirtschicht
- In den subepidermalen Wurzelzellen der Orchideen bildet der Pilz sehr kleine und lockere
Hyphenknäuel aus. Da diese Pilzhyphen physiologisch aktiv bleiben und nicht aufgelöst bzw. verdaut werden, bezeichnete BURGEFF (1936) diesen Bereich als »Pilzwirtschicht«.
- Plasmalemma
- Dünne Rand- oder Grenzschicht (Membrane), welche das Zellplasma gegen die Zellwand abgrenzt. Das Plasmalemma des Wirtszytoplasma stülpt sich nach innen, sobald die Pilzhyphe in die Wurzelzelle der Orchidee eindringt. Aus diesem Grund geraten die Plasmamassen von Pilz und Orchidee niemals in direkten Kontakt.
- Pollen
- Blütenstaub wird von Samenpflanzen zur geschlechtlichen Fortpflanzung produziert. Die Pollen enthalten das Erbgut der Blütenpflanze.
- Pollinarien
- Andereres Wort für Pollinium, Pollenkörbchen, bei Orchideen typische, zusammenhängende Pollenmasse einer Staubbeutelhälfte, die von bestäubenden Insekten mitgenommen wird, oder sich wie bei der Ophrys apifera auf die Narbe herabsenkt.
- Pollinium
- Andereres Wort für Pollinarien.
- Proteine
- Aus Aminosäuren aufgebaute Eiweißkörper. Eiweißstoffe sind Hauptbestandteil des Protoplasmas und deshalb die funktionell und strukturell wichtigsten Substanzen der Organismen. Sie dienen als Zellbaustoff und als Wirkstoff für den Stoff- und Energiewechsel der Zelle (als Struktur-, Speicher-, Transport-, Rezeptor-Proteine). Eiweiß ist die wichtigste stoffliche Grundlage des Lebens.
- Protokorm
- Aus dem im Orchideensamen enthaltenen Embryo entwickelt sich wührend der Keimung, die ohne Pilzinfektion möglich ist, ein birnenförmiger Keimling, das Protokorm. Es besitzt auf seiner Oberfläche einzellige Wurzelhaare (Rhizoide), mit denen es sich im Boden verankert. Der Keimling verbleibt bis zu zwei Jahre im Protokorm-Stadium. Das Wachstum des Protokorms wird erst nach einer Infektion mit einem geeigneten Wurzelpilz, der eine Ernährung von außen ermöglicht, wieder aufgenommen. Der Keimling kann sich nun bis zur blühfähigen Orchidee entwickeln.
- Pseudobulben
- Zu Speicherorganen umgewandelte verdicktes, fleischiges Sprossteil, die bei den heimischen Orchideen
Hammarbya paludosa, Liparis loeselii und Malaxis monophyllos vorkommen. Keine Zwiebel im botanische Sinn.
- Quellverzeichnis
- REM-Aufnahmen
- Als RasterElektronenMikroskop bezeichnet man (englisch »Scanning Electron Microscope« (SEM)) bezeichnet man ein Elektronenmikroskop, bei dem ein Elektronenstrahl in einem bestimmten Muster über das vergrößert abzubildende Objekt geführt wird und Wechselwirkungen der Elektronen mit dem Objekt zur Erzeugung eines Bildes vom Objekts genutzt werden. Die mit einem Rasterelektronenmikroskop erzeugten Bilder sind Abbildungen der Objektoberflüchen und sie weisen im Vergleich zu Bildern, die mit lichtoptischen Durchlichtmikroskopen erzeugt werden, eine höhere Schärfentiefe auf. Der maximale theoretische Vergrößerungsfaktor liegt etwa bei 500.000:1, während dieser bei der Lichtmikroskopie bei etwa 2000:1 liegt. Das Rasterelektronenmikroskop basiert auf der Abrasterung der Objektoberfläche mittels eines feingebündelten Elektronenstrahls. Der komplette Vorgang findet im Hochvakuum statt, um Wechselwirkungen mit Atomen und Molekülen in der Luft zu vermeiden.
- Resupination
- Drehung der Blüte um 180º, vorwiegend durch Drehung des Fruchtknotens.
- Rhizoide
- Einzellige Wurzelhaare, die auf der Oberflüche von Protokormen sitzen und zur Verankerung im Boden
dienen. Oftmals sind Rhizoide auch die Orte der Pilzinfektion. Mykorrhizapilze dringen durch ein Wurzelhaar ein und wachsen von dort in das Zellinnere der Orchidee.
- Rhizome
- Meist horizontal, unterirdisch oder dicht über dem Boden wachsender, ausdauernder Sprossteil, der in Form eines Wurzelstocks als Reservestofforgan dient. Bei Orchideen ist dieses Rhizom meist korallenförmig gestaltet und relativ stark verpilzt. Vor allem heterotrophe Orchideen wie Neottia nidus-avis, Epipogium aphyllum, Corallorhiza trifida und Limodorum Arten besitzen ein Rhizom. Andere Orchideen besitzen hingegen meist Wurzelknollen.
- Rodentizide
- Chemikalien und Mikroorganismen gegen Nagetiere (z. B. Ratten) (siehe auch Biozide).
- Rostellum
- Schnabelförmiger Fortsatz der Narbe, Trennung zwischen Narbe und Staubblättern.
- Roten Liste
- In den sogenannten Roten Listen wird aufgeführt, welche Tier- und Pflanzenarten »gefährdet«, »vom Aussterben bedroht« oder schon »ausgestorben« sind. In Deutschland gibt es etwa 50.000 Tierarten und rund 9.000 Pflanzenarten. Zur Zeit gelten bundesweit etwa 1.000 Tierarten und 850 Pflanzenarten als gefährdet. 64 Tierarten und 71 Pflanzenarten sind bereits ausgestorben. Die »Rote Liste« wird ständig aktualisiert.
- Saprophyten
- Heterotrophe Organismen, die im Gegensatz zu den Parasiten auf totem organischen Substrat (abgestorbene Tier- und Pflanzenreste) leben. Sie bewirken einen enzymatischen Abbau des Substrats und nehmen organische Zersetzungsprodukte auf. Während es sich bei Pilzen um echte Saprophyten handelt, werden blattgrünlose Orchideen (Heterotrophe Orchideen) oftmals fälschlicherweise auch als Saprophyten bezeichnet.
- Schlotte
- Bezeichnung für unterirdische Höhlen, welche durch Auswaschungen leicht löslichen Gesteins (z.B. Gips, Kalkgestein) entstanden sind.
- Schmarotzer
- Das deutsche Wort Schmarotzer für einen Parasiten stammt von dem mittelhochdeutschem Wort smorotzer ab, was soviel wie »Bettler«, »Der auf Kosten Anderer lebt« heißt.
- schwach mykotroph
- Eigenschaft von Orchideen, die den Mykorrhizapilz für die Keimlingsentwicklung brauchen. Erwachsene Pflanzen verlieren den Symbiosepilz ganz aus ihrem Wurzelgewebe (zum Beispiel: Cypripedium calceolus). Vermutlich ist die große Blattoberfläche (Ort der Photosynthese) dafür verantwortlich.
- Sepalen
- Die drei äußeren Blütenblätter, (Kelchblätter). Einzahl: Sepala
- sensu stricto
- Im engeren Sinne des Wortes.
- Sorgue
- Wasseraustrittsstelle.
- Sporangienstand
- Sporagien sind die Sporenkammern der Farne, in denen die Sporen gebildet werden. Sporagien sind entweder an den Blättern der Farne oder wie bei der Natternzunge zu Ähren angeordnet.
- Sporn
- Hohle Ausstülpung am Blütengrund, häufig nektargefüllt. Ziel vieler Insekten, die beim »Naschen« vom Nektar mit den Staubgefäßen in Kontakt kommen und so die Pollen zwischen den Pflanzen transportieren, die Samen befruchten. Siehe auch: (Zoogamie).
- Stoffaustausch
- Austausch chemischer Substanzen zwischen Zytoplasma und umgebenden Milieu. Bei Mykorrhiza-Assoziationen erfolgt ein Stoffaustausch zwischen Wurzel und Pilz in der Regel zum gegenseitigen Nutzen. Da bisher nur ein einseitiger Stofftransfer vom Pilz zur Orchidee nachgewiesen werden konnte, handelt es sich bei der Orchideenmykorrhiza um eine Form des Parasitismus. Die Orchidee parasitiert auf dem Pilz.
- streng mykotroph
- Die Eigenschaft von Orchideen, die lebenslang auf eine Nährstoffversorgung durch Pilze angewiesen sind, da sie aufgrund ihres Chlorophyll-Defizits zu keiner ausreichenden Photosynthese befähigt sind. Hierzu zählen vor allem Neottia nidus-avis, Limodorum Arten, Epipogium aphyllum und Corallorhiza trifida.
- Staminodium
- Unfruchtbare (d.h. keine Pollen erzeugende) Staubblätter, die keine oder nur verkümmerte Staubbeutel tragen. Sie können fadenförmig, linealisch oder kronblattartig sein.
- staminokarpellat
- Zwittrig, beide Geschlechter sind in der Blüte vertreten.
- steril
- Unfruchtbar; nicht fortpflanzungsfähig
- Stigma (gr.)
- Narbe des Fruchtknotens, auch Mal, Zeichen.
- Suspensor
- Ein im Orchideen-Embryo vorhandenes Organ aus abgestorbenen Zellen, das sich am schmalen, basalen Ende des Embryos befindet. Bei verschiedenen Arten erfolgt die Pilzinfektion durch dieses stielartige Gebilde (zum Beispiel bei einer Laelio-Cattleya-Hybride).
- Symbiose
- Der nach dem deutschen Botaniker H. A. DE BARY) (1879) geprägte Begriff für das Zusammenleben artverschiedener Organismen. Heute unterscheidet man drei verschiedene Abhüngigkeitsverhältnisse: Kommensalismus (nur ein Partner profitiert, keine Schädigung des anderen) - Parasitismus (Vorteil des einen Partners, während der andere deutlichen Schaden erleidet; auch: Antagonismus) - Mutualismus/ Symbiose im engeren Sinne des Wortes (Zusammenleben beider Partner erfolgt zum gegenseitigen Nutzen). Obwohl es sich bei der Orchideenmykorrhiza um Parasitismus handelt, ist auch diese Lebensgemeinschaft als Symbiose zu verstehen. Darüber hinaus sind Vorteile für den Pilz möglich, die bisher jedoch noch nicht erkennbar sind.
- sympodial
- Wuchsform, bei der der Hauptsproß das Wachstum einstellt und eine Seitenknospe austreibt.
- terrestrisch
- Auf dem Boden wachsende, in der Erde wurzelnde Pflanzen.
- Trehalose
- Ist ein Bestandteil verschiedener Pflanzen und Pilze und in der Körperfüssigkeit,
Hämolymphe vieler Insekten. Trehalose ist als Disaccharid aus zwei Molekülen Glucose aufgebaut, die
(1-1a)-glykosidisch verknüpft sind. Trehalose ist der Prototyp der nichtreduzierenden Zucker; deswegen werden diese Polysacharide häufig auch als Zucker vom Trehalose-Typ bezeichnet.
- Testa
- üußere Samenschale von Orchideensamen, die aus abgestorbenen Zellen besteht und extrem dünn ist. Durch die wabenförmige Oberflächenstruktur der Testa wird die Benetzbarkeit der Samen erschwert, weil sich Luft in den Vertiefungen hült. Dieser Umstand trägt neben dem geringen Gewicht auch zu guter Flugfühigkeit bei.
- VAM
- Vesikulür-arbulskulüre Mykorrhiza. Dieser von (I. GALLAUD). (1905) geprägte Typus verdankt seinen Namen den typischen Strukturen im Zellinneren (Endomykorrhiza) der Wurzelrindenzellen. Die Pilzhyphen bilden in den Zellen bäumchenartige Verzweigungen (Arbuskel) und bläschenförmige Gebilde (Vesikel) zwischen den einzelnen Zellen. Die auch als AM abgekürzte Pilzsymbiose ist am weitesten verbreitet und kommt vor allem bei Kulturpflanzen wie Gerste, Mais, Kartoffeln, etc. vor. Als Pilzsymbionten finden sich verschiedene Jochpilze (Zygomycetes) zum Beispiel aus der Gattung Glomus.
- vegetative Vermehrung
- Ungeschlechtliche Pflanzenvermehrung, z.B. Ausläufer, Absenker, Kindel (siehe Klon).
- Verdauungsschicht
- In den tieferen Wurzelrindenzellen der Orchideen bildet der Pilz dichte Hyphenknäuel,
die nach gewisser Zeit aufgelöst beziehungsweise verdaut werden. Da sich bei vielen Orchideenarten diese Pilzverdauung auf einen bestimmten Bereich innerhalb der Cortex beschränkt, bezeichnete BURGEFF (1936) diesen Abschnitt auch als »Verdauungsschicht«.
- Virizide
- Chemikalien und Mikroorganismen gegen Viren (siehe auch Biozide).
- Velamen
- Velamen radicum, Wurzelhülle der Orchideen. Die äußere Schicht der Luftwurzeln ist großporig mit abgestorbenen Zellen. Damit sind die Orchideen in der Lage, Wasser und Nährstoffe aus der Luft aufzunehmen.
- Viscidium
- Haftscheibe, an den Pollenpaketen.
- Wurzelknollen
- Verdickte und spezialisierte Wurzeln, die als Speicherorgane für Reservestoffe (zum Beispiel: Stärke dienen, wie bei Kartoffeln). Die unterirdischen Speicherorgane ermöglichen den ausdauernden Orchideen, klimatisch ungünstige Perioden zu überstehen und bereits im zeitigen Frühjahr Blätter und Sprosse zu bilden. Hierbei unterscheidet man zwischen eiförmig-kugeligen (vor allem Gattungen Orchis und Ophrys) und handförmig geteilten Wurzelknollen (Gattung Dactylorhiza).
- xerophytisch
- An trockene Standorte gebunden.
- Xylem
- Gefäß- oder Holzteil, meist nach innen liegender, wasserleitender Teil des Leitbündels, der unter anderem Holzfasern und Tracheiden sowie Tracheen enthält.
- Zoogamie
- Insektenblütigkeit, Pflanzen die bei der Bestäubung auf Insekten bzw. durch Tiere angewiesen sind.
- zygomorph
- Blüten, die nur eine Symmetrieblüttenebene haben.
- Zytoplasma
- Grundsubstanz des Protoplasmas. Das Protoplasma ist die Gesamtheit der lebenden Bestandteile der Zelle, bestehend aus dem Grund- oder Zytoblütterplasma und den Organellen (zum Beispiel: Zellkern, Mitochondrien, etc.).
Zusammenstellung: Grundlagen: Phil. Uni-Passau; Ergänzungen: Jutta Richter
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