Die Dactylorhiza-Gruppe ist die schwierigste Orchideengattung in Bezug auf die Sippen. Sie unterscheiden sich oft nur wenig. Die Unterscheide der Dactylorhiza zu den Orchis liegen im Verborgenen, in der Erde. Die Dactylorhiza haben eine mehr oder weniger gespaltene Knolle (Fingerwurz). Die Orchis dagegen zwei, oft eiförmige Knollen. Nun kann man die Pflanzen nicht gleich ausgraben um sich die Zuordnung etwas zu erleichtern. Somit ist es häufig recht mühsam die Pflanzen richtig zu benennen. Etwas hilft ein Blick auf die Tragblätter an den Blüten. Bei den Dactylorhiza sind die Tragblätter, Perianthblätter oft länger als die Blüten, bzw. deutlicher ausgeprägt als bei den Orchis.
Diese Orchideenart ist sehr vielfältig. Hier ist einige Beispiele für die verwirrende Formenvielfalt der Dacylorhiza maculata-Gruppe.
Die Dactylorhiza-Arten sind, sehr anpassungsfähig an den Standort. Maculata heißt soviel wie »mit markigem Stengel«.
Krabbenspinnen, Misumena vatia wie auf dem linken Photo findet man sehr oft an Orchideen, sie warten hier auf Beute. Siehe auch bei Spinnen:
Krabbenspinne
Dactylorhiza maculata oder Dactylorhiza fuchsii, das ist hier die Frage.
Das Fuchssches Knabenkraut ist eher eine Unterart der Dactylorhiza maculata. Die Grenzen sind für einen Laien wie mich nur schwer zu übersehen; möglich, daß meine Zuordnung nicht korrekt ist. Dactylorhiza-Arten bevorzugen feuchte Standorte. Sie sind in Europa bis über den Polarkreis hinaus verbreitet; oberhalb des 69° nördlicher Breite in Finnland standen nicht nur einzelne Exemplare. Am Rande einer aufgelassenen Sandkuhle wuchsen an die hundert Exemplare. Es gab Stellen mit zahlreichen verschiedenen Dactylorhiza-Arten, ganze Ansammlungen von Orchideen. Auch in Russland, sowie Sibirien und im gemäßigten Asien kommen sie vor.
Die Gruppe der Dactylorhiza ist schwierig zu bestimmen, weil die Arten sich oft verwirrend ähneln. Die Dacylorhiza fuchsii liebt den Schatten unter Bäumen.
Die Dactylorhiza elata wird bis zu 125 cm hoch. Sie wächst auf nassen Wiesen, auf Flachmoore oder Quellflure bis auf 2500 m Höhe. Diese Art ist sehr vielgestaltig. Blütezeit ist von April bis Juli. Dactylorhiza-Arten gehören in der Unterfamilie der Orchidoideae.
Eine stattliche Orchidee mit den blutroten Blüten, sei wuchs in Gesellschaft anderer Dactylorhiza-Arten. Die breiten Blätter erleichtern eine Bestimmung. Trotzdem bin ich recht unsicher bei der Benennung. Diese Bilderauswahl zeigt deutliche Unterschiede bei den Pflanzen.
Diese Dactylorhiza duftet zart nach Holunderblüten, darum gab man ihr diesen Namen. Die Blüten haben ein Schleifen- und Punktmuster auf der Lippe
Beide Arten wachsen oft unmittelbar an einem Standort nebeneinander. Sie wachst auf schwach sauren, wechselfeuchten Wiesen oder Magerrasen bis auf 2100 m Höhe. In höheren Lagen ist der Wuchs der Pflanzen deutlich gedrungener als in klimatisch gemäßigteren Zonen.
Die Dactylorhiza sambucina (L.) kommt auch in roter Färbung vor. Es gibt Überlegungen, ob die roten Variationen auf besonders günstige Standortbedingungen angewiesen sei. Das wird aus meiner Sicht mit dem letzen Bild dieser Reihe wiederlegt.
Seit 1997 wird die Grüne Hohlzunge auf Grund von genetischen Merkmalen den Dactylorhizen zugeordnet und heißt nun statt Coeloglossum viride, Dactylorhiza viride. Im Juni 2006 blühte in den Berglagen der Provence die Grüne Hohlzunge. In Höhenlagen um 2000 Meter waren die Pflanzen deutlich kleiner als in niedrigeren Regionen. Die kleinen Pflanzen versteckten sich in dem sie umgebenden Grün.
Ein Pflänzchen lag abgebrochen im Gelände, das legte ich zum Pressen zwischen Buchseiten. Das Bruchstück ist sechs Zentimeter lang. Zu Hause sah ich auf den Blättern ein etwa ein Millimeter großes Pollenpäckchen? kleben. Hiervon sollte eine REM-Aufnahme gemacht werden. Der Hinweis auf ein Pollenpaket führte dann allerdings dazu, daß nicht das relativ große gelbe Paket untersucht wurde, sondern eines der vielen kleinen gelben Punkte, die staubfein auf der Pflanze lagen. Sie waren nur unter dem Mikroskop zu erkennnen. Die Untersuchung unter dem REM-Gerät ergaben dann, daß es sich hierbei um Kiefernpollen handelte. Die Pflanze war praktisch mit Kiefernpollen gepudert.
Um was es sich bei dem gelben Paket handelt weiß ich nun immer noch nicht genau. Unter dem Aufsichtmikroskop bestätigte sich die Annahme es sei ein Pollenpaket allerdings nicht.
Oder ist es ein Insektenei?
Aktualisiert am: 24.09.2011